Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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ne< Krumm stab, angeblich vom heit. Bernhard, wahrschein 
licher vom Abte Adam von Ebrach, aus der ersten Halste 
des zwölften Jahrhundertes; und ein großes Capitelkreuz; 
welches Abt Bohuslaus aus Frankreich brachte. Unter der 
Schatzkammer ist die geräumige Sacristey, durch die man 
in die Kirche gelangt. Sie hat ein Hauptschiff und zwey 
Seitenschiffe alle gleich hoch, zwey große Seitenaltäre sind 
hinausragend gebaut, so, daß die Kirche ein Kreuz bildet. 
Der vordere Theil ist ein Werk des 14. Jahrhundertes, 
der hintere Theil war einst schmäler und niedriger, Abt 
Melchior erweiterte und erhöhte ihn, und zierte die Stirn 
fronte mit einem 45 Klafter 3 Schuh hohen Thurme, den 
eine vergoldete Salvators-Statue mit dem Kreuze endet, 
durch den Baumeister Mungenast. Das Gewölbe des Mit 
telschiffes sitzt auf zwey Pfeilerreihen auf. Das Presbiterium 
mit dem Chore ist um drey Stufen erhöht. An der Um 
fangsmauer der Seitenschiffe sind ebenfalls Pfeiler ange 
bracht um die Gewölbe zu stützen. ^Zwischen jedem Paare 
der Wandpfeiler, ist oben ein Spitzbogen-Fenster unten eine 
nach außen gebaute Capelle mir einem Altare. Die innere 
Einrichtung der Kirche litt viele Veränderungen. Abt Mel 
chior besorgte die gegenwärtige Gestalt, nur ist zu bedauern 
daß er das Alterthum nicht schonte. An den Wänden der 
Seitenaltäre waren früher Familienwappen ihrer Stifter 
gemahlt, oder ihre Schilder aufgehangen, spurlos ver 
schwanden diese Denkmahle. Nur die alten Altarbilder aus 
dem 16. Jahrhunderte sind den nunmehrigen gegenüber 
aufgehangen. 
Der Hochaltar steht frey, stellt in Bildhauerarbeit 
von Mathias Götz zu St. Nicola in Paffau, die Aufnahme 
der Mutter des Herrn in den Himmel dar. Eine blätter 
volle Eiche erinnert an die Sage von dem Aufsinden eines 
Platzes für das zu bauende Kloster. Da die Seitengänge 
rings um den Hochaltar herumgehen, wurde die Rückseite 
des Altars für die Ausspendung des h. Sacramentes ein 
gerichtet.
	        
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