Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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Melchior so viel gebaut, und die Kaufsumme der Herrschaf 
ten Gobelsburg, und Engabrunn, nähmlich 100000 fl., 
größtenteils bezahlt hatte. Die Auslagen bey der Leiche 
des verstorbenen und der Wahl des neuen Prälaten hatten 
über Ö000 fl. betragen, ohne die Wahltaren mit 4000 fl. 
und die Taxen für die Bestätigung der Privilegien des 
Stiftes mit 1000 fl., dann die besondere Steuer, welche die 
Kaiserinn mit Einwilligung des Papstes durch 5 Jahre von 
dem Ertrage der geistlichen Güter erhob, betrug für Zwetl 
4463 fl. Andere Gaben Rainers auf den Altar des Vaterlan- 
des lernen wir zum Theile aus einem Privilegium der Kai 
serinn kennen, das durch Folgendes veranlaßt wurde. 
Abt Melchior hatte die Bewilligung zum Ankaufe der 
benannten Herrschaften nur mit der Bedingung erhalten, 
andere Besitzungen des Stiftes zu veräußern, und zwar im 
gleichen Werthe mit den neu erlangten. Er hatte aber nur um 
10000 fl. hindangegeben. Die Regierung drang nun in sei 
nen Nachfolger, mir dem Verkaufe von Besitzungen fortzu 
fahren , worauf er wohl einige Realitäten weggab, aber bald 
sah, daß, wenn er so viel verkaufen würde, als nöthig sey, 
um die IO00O0 fl. voll zu machen, das Stift einen unheil 
baren Schaden haben würde. Er machte daher der Regierung 
die Vorstellung, daß durch seine Vorfahrer, durch seinen un 
mittelbaren Vorgänger, und durch ihn selbst, bereits um 
49724 fl. Güter des Stiftes veräußert worden seyen, daß 
von der Kaufsumme der 100000 fl., die Fechsung, und der 
knnäus in8truetu8 mit 31399 fl. in Abschlag gebracht wer 
den müssen; daß die neu erlangten Herrschaften nach Abzug 
der perpetuirlichen Ausgaben nur auf 34518 fl. angeschlagen 
werden können, und daß also, als Ersatz für fle schon zu 
viel verkauft worden sey. Diese Vorstellung veranlaßte neue 
Ausweise. Während hierüber Schriften gewechselt wurden, 
both Herr von Moser im Nahmen seiner Frau das Gut 
Windhag (auch Windhof genannt) und Sailigenstatt zum 
Verkaufe oder Umtausche dem Zwetler Abte an. Da es an 
die Stiftsherrschafc gränzte, und sehr vortheilhaft war,
	        
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