Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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Seine Leiche wurde bey den Schotten eingesegnet, und 
feyerlich, bis zu dem rothen Thurm, getragen, sodann aber in 
sein Stift geführt, und dort in der Kirche der Gruft über 
geben. Sein Grabdenkmahl von rothen Marmor ließ er schon 
1590 anbauen., 
Abt Ulrich, der sich vor seiner Gelangung zur Abtey 
Vermögen erworben hatte, *) und sich das Recht, darüber 
eine letztwillige Anordnung zu machen, vorbehielt, auch seine 
als Abt im Staatsdienste und ständischen Geschäften erworbe 
nen Besoldungen, und Geschenke, als Privateigenthum an 
sah, beauftragte schon am 4. Oktober 1607 seinen Schwa 
ger, 2000 fl., an ihm werthe Personen, nach seinem Tode, 
zu vertheilen. Vier Jahre früher hatte er dem Herrn Resch 
zu Wien, 5000 Ducaten mit der Weisung übergeben, sie so 
zu übermachen, wie er nach seinem Tode aufgezeichnet finden 
würde. Er bedachte darüber am 12. Oktober 1607, mehrere seiner 
Verwandten, und Freunde, mit ansehnlichen Legaten; wid 
mete 1500 Ducaten dem Bürgerspitale zu Wien, 200 Due. 
dem^Spitale zu St. Marx, 300 den Jesuiten zur Erbauung 
ihres Collegiums, 200 zum Baue der Barbara-Kapelle, 500 
den Nonnen zu St. Jacob für das Ktostergebäude und, 100' 
zur Vertheilung unter die Schwestern; 200 dem Kirchenmei 
ster zu St. Stephan, der dafür von den Jacoberinnen die 
Reliquien fasten lasten soll; 200 den Franziskanern zur Kirche; 
200 bestimmte er zu einem Heirathsgute für acht arme Jung 
frauen, wollte aber, daß sein letzter Wille ganz geheim 
vollzogen werde..**) 
So sehr es des Verstorbenen Wunsch war, seine Frey 
gebigkeit nicht bekannt werden zü lassen, so geschah doch auf 
die unerwartetste Weise das Gegentheil. Da man in seiner 
Wohnung zu Wien, und im Stifte wenig Geld fand, und 
er bey 8000 fl. in das Landhaus schuldig war, sich auch ein 
*) Er war vor dem Eintritte in den Orden, Propst zu Zwetl. 
Marian. 8. Bd. S 16. 
**) Klosterrath Archiv zu Wien.
	        
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