Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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me dem Eberhard Püchler von Riegers, beyde auf Wieder 
einlösung, zu verkaufen. Die Räuberbanden in Oesterreich, 
gegen welche Ferdinand ernstliche Anstalten traf, zum Theile 
auch Streben nach Lebensgenuß ohne erwerbender Arbeitsam 
keit, und zunehmendem Luxus entsprungen, den der Mo 
narch, wiewohl vergebens, durch eine Kleiderordnung zu 
hemmen suchte, wurden dem Abte Veranlassung zu dringen 
den Vorstellungen. Nicht minder klagte er, daß er auf Ne- 
gierungs - Verordnung einen Büchsenmeister im Kloster zu 
erhalten, und zur Universität zu Wien jährlich 20 fl. zu 
bezahlen habe, da er doch von allen einst reichen Stiftsherr 
schaften, mitAusnahme Zistersdorfs, nur30fi. 15 kr. beziehe. 
Seine Gutmütigkeit bestimmte ihn, daß den Dorfrichtern für 
immer, als Belohnung für ihre Mühewaltung, Dienste nach 
gelassen werden sollen. Die Stiftskirche zierte er mit einer 
zu Eggenburg gemachten steinernen Kanzel, die im Ver 
laufe der Zeit in die Wahlfahrtskirche St. Thomas über 
tragen wurde; Yen Schmuck vermehrte er mit drey Pon- 
tificalkreuzen. Sonst ist von ihm bis zu seinem am neun- 
tenFebruar 1560 nach einem thätigen durch viele Ereignisse oft 
kummervollen Leben erfolgtem Tode nichts aufgezeichnet, 
als daß er als kaiserlicher Commissar mehrere Untersuchun 
gen zu pflegen hatte, und 1557 in Beyseyn landesfürstli 
cher Abgeordneter die Wahl einer neuen Aebtissinn zu St. 
Bernhard leitete. Unter dem Vorsitze des Abtes Ulrich von 
Heiligenkreuz wurde allsogleich 
XLI. Joseph Scheichenpflug 
der 1547 Priester und 1551 Prior ward, gewählt. Abt 
Ulrich mußte die geschehene Wahl dem Landesfürsten an 
zeigen, und um die Bestätigung bitten. Nachdem derselbe 
war begnehmiget worden, wurde er den 25. April ein 
gesetzt. Aus der kurzen Zeit, die Joseph seinem Stifte vor
	        
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