Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

89 
der Faste setzte ihm der Weihbischof von Passau, in der 
Stiftskirche zu Klosterneuburg/ die Insel auf. Obwohl auch 
er den Ungarn/ die von Eggenburg und Horn unter Bedro 
hung die dortigen Stiftsgüter zu verheeren/ Forderungen 
machten/ über 100 Talente zu verschiedenen Zeiten gab/ 
die Lebensmittel/ Kleidungsstücke/ Gewürze/ Ausländer- 
Weine/ die von den lüsternen Feinden/ wie sie genau vorge 
schrieben waren/ ungerechnet/ so war doch Kaiser Friedrich von 
seiner Treue so überzeugt/ daß er ihm des Auftrages wür 
digte/ dem Bernardin Kaudinger das Schloß Engelstein ab 
zunehmen/ und es dem Propste zu Zwetl zu übergeben. *). 
Seine billige Rechtlichkeit war so anerkannt/ daß es Abt 
Paul von Altenburg seiner Entscheidung überließ/ festzuse 
tzen/ welche Einkünfte von der diesem Stifte einverleibten 
Pfarre Nöhrenbach, der Pfarrer allda/ und welche der Pfarrer 
Stephan von Jglau davon beziehen soll * **). 
Die Herren von Neudeck und Katau/ im Streite über 
Zehente/ wählten ihn zum vermittelnden Schiedsrichter. 
Eifernd für die Rechte des Stiftes/ duldete er nicht/ daß 
Mathias von Spauer/ der vom Kaiser die Vogteyrechre 
über das Gebieth bey Tulln und St. Pölten, als Pfand/ 
inne hatte/ sich dieses Recht auch über des Klosters Holden 
zu Hafnerbach anmaße, und sie bedrücke, und fand sich auf 
höheren Befehl mit ihm ab. Ebe/i so wußte er das landes 
herrliche Geboth auszuwirken, das den Herrn von Puchaim 
zu Raps zwang, die widerrechtlich eingekerkerten Unterthanen 
des Stiftes frey zu lassen. Gleiche Sorgfalt trug er für 
sein Gotteshaus. Er ließ 1494 die Nicolaus- Capelle im 
Stifte, und die Pauls - Capelle zu Dürnhof durch den 
Weihbischof von Passau wieder im Stillen einweihen; in der 
Stiftskirche die neu ausgebrochenen großen Fenster mit 
Glasgemählden/ von einem Künstler in Steyr, zieren. 
Dem Necken des Tettauers zu Alten - Steig, 
♦) Stadtarchiv zu Weitra. 
**) Archiv von Altenburg.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.