Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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trug sich nach.der Einnahme Wiens als Herr von Österreich, 
und verlangte durch ein Schreiben vom 28. Juny 1485 
die Huldigung. Die böhmische Besatzung zu Schönberg 
machte mit den Unterthanen des Stiftes, was sie wollte, 
nöthigte sie zur Huldigung, und gab ihnen darüber Versi 
cherungszettel in folgender Form „Neichers hat gehuldigt 
von diesen Tag an, so 12 Wochen wehren solle, für brandt 
und.gefangnuffen, daß sie sich also halten wie es denen die ge 
huldigt haben gebührt. Geben Schönberg im Jahr 1485 am 
pfingstag jm Fest des h. Creitz- Erhöhung." Maximilian 
zu Frankfurt zum römischen Könige erwählt, schrieb alsogleich 
den österreichischen Standen zu, sich wider die Ungarn zu 
rüsten, um sich mit ihm zu vereinen, wenn er mit der 
Reichshilfe ankommen würde. Die aber nicht erschien, wohl 
aber die Ungarn vor Eggenburg, und im Stifte Zwetl. 
König Mathias befahl aus dem Feldlager von Eggenburg 
den 14. November I486 dem Abte Wolfgang, sein Volk 
in dem Kloster aufzunehmen, wie er dieses schon einmahl 
von ihm verlangt, und die Einwilligung erhalten habe; sein 
Hauptmann Niclaö Spanobsky werde der Besatzung vorste 
hen. Ohnmächtig der Gewalt zu widerstehen, mußte er ge 
schehen lassen, was er nicht ändern konnte; 200 Ungarn 
besetzten das Kloster, durchstreiften die ganze Gegend, und 
machten alsogleich solche Anstalten, die auf langes Bleiben schlie 
ßen ließen, wie sie auch wirklich beynahe drey Jahre das Stift 
als ihren Garnisonsplatz behielten. Doch auch ihr Hierseyn 
schützte Zwetl nicht, war vielmehr Ursache doppelter Be 
dürfnisse. 
Die Ungarn legten in viele Schlösser, um das Stift herum, 
Besatzungen ein. Nur die Stadt Zwetl und Weitra blieben 
dem Kaiser. Die Ungern gestatteten durch Ausfälle aus dem Stifte 
der Stadt keine Zufuhr; um sie zu erhalten, machten die 
Kaiserlichen Ausfälle, und hinderten das Stift im Einbringen 
ihrer Feldfcüchte. Es kam zu Gefechten, bey welchen es 
den Städtern leider gelang die Scheuerm und das Spital des 
Stifts abzubrennen. Der Abt bath dem König mit der Stadt
	        
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