Volltext: Das Decanat Groß-Gerungs und das Stift Zwetl [16,3] (16 = Abth. 2 ; Bd. 3 ; / 1838)

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derbem Herrn Johann von Neudeck versetzten Dörfer Spreg- 
ttitz und Mangolds bestimmte. 
Am 26. April untersuchte der Abt von Morr'mond alle 
Cisterzienser Klöster in Oesterreich/ ob die eingeführte Refor 
mation beobachtet werde. Er forderte acht ungarische Gulden 
als Contribution für den Orden/ und vier als Reisebeytrag. 
Als er sich über die Kälte in diesem Himmelsstriche beklagte, 
nahm Georg aus dieser Aeußerung die Veranlassung zu bit 
ten, den Speisesaal so einrichten zu dürfen, daß er geheitzt 
werden könne, was nach den Satzungen nicht erlaubt war. 
Die.Bewilligung dieser Bitte erfüllte das ganze Stift mit 
dankbarer Freude. Statt dem ganz baufälligen Hause des 
Stiftes in der Stadt Zwetl suchte Georg allda ein anderes 
zu kaufen konnte aber die Erlaubniß dazu nur dadurch erwir 
ken, daß er das erstere wieder zu bauen und dann zu verkau 
fen versprach. So strenge sah man schon auf Erfüllung 
der Gesetze nichts von den Stiftsgüter zu veräußern. Von 
dieser Zeit an, mußte bey jeder Wahl ein Inventarium des 
ganzen Vermögens dem Ordens-Visitator, oder dem die Wahl 
leitenden, Abte vorgelegt von Einen aus ihnen untersucht, 
und gefertigt dem Neuerwähtten übergeben werden. Nach 
dem am November 1453*) erfolgten Tode des Abtes 
Georg wurde der Prior. 
XXXIII. Johann VI. Waldpeck. 
zur Jnful berufen. Er hatte sich bey den verschiedenen Ämtern 
die er versah, den Ruf eines erfahrenen thätigen Mannes, 
und als Prior die Liebe der Conoentualen erworben. Sein 
Geburtsort war Ottensheim in Obeörsterreich ob der Enns; 
seine Geschichte liefert uns wenig Erfreuliches. Der Verfall des 
Stifts hielt mit dem Ruine des Vaterlandes gleichen Schritt. 
Die Hoffnungen die man sich machte, als Ladislaus die Re 
gierung seiner Länder übernahm, schwanden schnell mit seinem 
unerwarteten Tode, in der Blüthe seiner Zahre. 
*) Necrol. apud Duell, exccrpt.
	        
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