Volltext: Der Traunkreis im Lande Oesterreich ob der Enns. (2 / 1840)

|| geben. Schon gleich südlich von Stadt Steyer erscheint dasselbe auffallend rauher. |J 
E Im Südosten, Süden und Südwesten des Kreises, allwo sich die höchsten Gebirge |p 
W erheben, zeigt das Klima die gewöhnlichen Eigenschaften, welche es in allen Alpen- |J 
(gebieten bezeichnen: Schneller Übergang von bösem zu gutem Wetter, und umge- ff 
kehrt; früher Winter, später Lenz; mitten im Sommer oft kalte Schneewinde von M 
den Hochgebirgen, ja Schnee selbst. Manche Thäler, z. B. das Hinterstoderthal, die Dz 
|g) Lahn bei Hallstadt, Hallstadt selbst, entbehren durch die vorstehenden Gebirge den gj 
S1'"' Strahl der Sonne durch mehrere Monate des Jahres, daher auch strenge Winter- ff 
kälte, doch auch wieder heftige Hitze des Sommers. Durch starke Windzüge ausge- M 
zeichnet ist die Pfarre Heil. Kreuz bei Kirchdorf, und die Viechtau. Die starken Süd- RZ 
Westwinde des letztgenannten Thales bringen heftige Hagelschläge. In der Regel || 
wird jede dritte oder vierte Ernte ein Raub des Hagels. Vorherrschende Winde sind ff 
der Nordwest, West und Nord. An den größeren Seen herrscht großentheils rauhe, M 
doch gesunde Seeluft. Nur im Herbste, wenn die dichten Nebel ans den Seebecken ff 
regelmäßige Passatwinde. So z. B. am Traunsee, wo am Morgen und Abend der W 
Wind aus Süden, um Mittag und Mitternacht von Nord nach Süden weht. Ano- W 
malten in diesen Passatwinden bringen unfehlbar Wetterveränderung. Nach dem §| 
Durchschnitte fünfjähriger Beobachtungen auf der Sternwarte in Kremsmünster, §j 
zeigte sich der höchste Barometerstand mit 27 Zoll 7 Linien, der tiefste mit 25 Zoll ff 
9,5 Linien. Der höchste Thermometerstand in einem gleichen Zeitraume zeigte (in |j 
freier Luft, im Schatten) 23" 5' R., der tiefste 18" unter dem Eispunete. ff 
Boden. Der Boden aller Thäler des Traunkreises zeigt noch deutliche fj 
Spuren, daß ihn einst Gewässer deckte. So z.B. enthält der ganze Thalgrund des 
neu, aber fruchtbaren Erdschichte bedeckt. In den Steinbrüchen findet man häufig 
z. B., daß sie einst viel tiefer im Wasser standen. Im südlichen Theile des Kreises ist 
birgszug, der den Süden des Kreises von West nach Ost durchkreuzt, gehört zur 
großen norischcn Alpenkette, und zwar zu dem die Tauernkette nördlich begleiten¬ 
den Kalkalpenzuge. Diese imposante Kette, bis zur Höhe von mehr denn 9000 Fuß 
lasten, entwickeln sich, bei Fremden, Fieber. An mehreren der großen Seen herrschen 
Antediluviana, und noch jetzt sieht man an den Felswänden, am Hallstädtersee 
der Boden kalkig, gegen Norden thonig, in der Mitte meist abwechselnd sandig und 
thonartig. Sümpfe und Moore finden sich in der Pfarre Gmunden, bei Schla¬ 
gen, in der Pfarre V o r ch d o r f bei Moos, am Pyhrn, um Ebenste, an dem L a u- 
d a ch se e u. s. w. 
Hinterstoders überall jenen Sand, den die Steyer führt. Er ist nur mit einer dün- 
Geognvsie, Mineralogie, Zoologie, Flora. Der mächtige Ge-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.