Volltext: Der Mühlkreis im Lande Oesterreich ob der Enns. (1 / 1840)

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häufig im obern und untern Mühlviertel. Vor mehreren Jahren versuchte man 
einen Silberbau bei Weit er sfeld en, er ward aber bald wieder auf¬ 
gelassen. 
Pflanzenreich. Die Flora des Mühlkreises hat wenig Ausgezeichnetes 
und ist so ziemlich gleichartig mit jener des ganzen südlichen Deutschlandes. Von 
Bäumen findet sich dieEiche (Quercus robur, Quercus foemina), die Ulm e (Ulmus 
sativa, Ulmus campestris), dieLinde (Tilia Europea), diePappel (p0pu- 
lus nigra), die Esche (Fraxinus excelsior), die Birke (Betula alba) , mehrere 
Weiden (8alix alba, 8. fragilis, 8. caprea u. s. w.), derWeißdorn (Ciate- 
gus Oxyacantba), der Holzbirnbaum (Pyrus pyraster), der Holzapfel¬ 
bau m (Pyrus malus sylvestris), der Vogelbeerba um (Sorbus aucuparia), 
der Traubenkirschbaum (Prunus padus), die Tanne (Pinus abies), die 
Fichte (Pinus pieea), die Kiefer (Pinus sylvestris), die Schwarzföhre 
(Pinus nigricans) u. s. w. In den großen nördlichen Wäldern des Kreises ist Na¬ 
delholz vorherrschend. Obstbäume finden sich in allen Theilen des Kreises, aber sie 
gedeihen des strengen Klimas wegen nicht überall gleich gut. Was die Cerealien be¬ 
trifft, so werde ich in dem Artikel: Feldbau und Ökonomie darüber berich¬ 
ten. Weinbau wird feit 1817 nicht mehr im Mühlkreise betrieben. Von S t r ä u- 
chern und Stauden findet man: den Haselstrauch (Coryllus avellana), 
den schwarzen und rothen H o lu n d e r st r a u ch (8ambueus nigra et racemosa), 
denP faffenhütch enstrauch (Evonyrnus eurvpaeus),denJohannisbeer¬ 
strauch (Ribesrubrum), mehrere Ginsterarten (Genista), die Himbeer¬ 
st a u d e (Rubus idaeus), dieBrom b eerst aud e (Rubus casius), dieTo llkir- 
sche (Atropa Belladonna), die P re Y selb e er st au d e (Vaccinium vitis), mehrere 
Haiden (Erica) u. s. w. — Auch die große Familie der Kräuter, die wie ein 
bunter Teppich Wiesen und Berge schmücken, durch den Schmelz ihrer Farben das 
Auge ergehen, durch ihren süßen Duft dem Gerüche schmeicheln, die wirksamsten 
Heilkräfte verschließen, die Heerden nähren und stärken, ist im Mühlkreise zahl¬ 
reich. Die detaillirte Herzählung dieser Flora würde bei dem beschränkten Raume 
unsers Werkes nicht zweckmäßig seyn. Daher hier nur so viel, daß offieinelle Pflan¬ 
zen allenthalben zu finden sind, und für die Sammler derselben einen eigenen Er¬ 
werbszweig bilden. In den höhern Gebirgsgegenden, selbst auf den Höhen des ma¬ 
lerischen Haselgrabens, um das Bad Kirchsch lag,finden sich sogar schöne Alpi¬ 
nen, z. B. 8oldanella alpina, Calla palustris, Eripheron alpinum, Arnica mon- 
tana, Polypodium alpinum U. s. w., auch sehr schöne Vaceinien, der Ranunculus 
aconitifolius, das Asplenium alternifolium u. s. w. werden dort gefunden. Eine
	        
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