Volltext: Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes des Staats-Obergymnasiums in Krummau

G u st a v war der Erbe des Kaufes. Das Leinwandgeschäft wurde 
aufgegeben, du es sich bei der fortschreitenden Baumwollindustrie nicht 
mehr rentierte. Die Bewirtschaftung der ererbten Keimatscholle bot ein ge 
nügendes Feld zur Betätigung. Das hohe Gebäude und die weiten 
Räumlichkeiten in demselben zeugen von der Grütze des früheren Ge 
schäftes. G u st a v G r e i p l bekleidete durch Jahrzehnte die Ehrenstelle 
eines Bürgermeisters in Friedberg. Nun ist er ein Greis, hochbetagt und 
hochgeachtet. Zwei Söhne starben ihm, eine Tochter blieb bei ihm, um 
ihn zu pflegen. Drei Söhne wühlten den Försterberns und haben in 
weiter Ferne ihre Anstellung gefunden. Auch andere Mitglieder des 
Kaufes Gustav Greipl, Enkel und Urenkel, weilen in weiter Ferne, wo 
sie vielfach angesehene Lebensstellungen einnehmen. Aber immer wieder 
besonders in den Ferien, zieht es sie zurück an den idyllischen Ort, wo 
ihre oder ihrer Eltern Wiege stand. Die Keimat, der schöne Böhmerwald, 
lockt sie wieder, immer wieder. 
Ein Blatt der Erinnerung an Earl DTeu- 
bauer. 
Von Direktor Dr. Viktor Delohoubek, Wien. 
S as vorliegende Buch, welches die Absicht verfolgt, aus Anlatz des 
fünfzigjährigen Bestandes des Krummauer Gymnasiums Arbeiten 
seiner ehemaligen Schüler in sich zu vereinigen, die zeigen sollen, welche 
Früchte die vor Jahren in die jungen Seelen gelegten Bildungskeime 
getragen haben, wäre nicht vollständig, wenn es nicht auch eines gedächte, 
der, wiewohl nur kurze Zeit unserer Schule angehörend, doch hier die 
ersten Anregungen zu seiner späteren tiefgründigen Bildung und seinem 
kurzen, aber vielversprechenden Schaffen empfangen hat: I. U. u. Phil. Dr. 
Carl Neubauer, der uns nach einem kurzen, aber vielversprechenden 
Schaffen in der Blüte seiner Jahre vor mehr als 13 Jahren am 7. April 
1907 in Wien unerwartet durch den Tod entrissen wurde. Ich sage uns 
entrissen wurde; denn „er war unser", da wir, durch die gemeinsame Bil 
dungsstätte verbunden, wenn auch da und dort in der Welt verstreut, 
eine geistige Gemeinde bilden. Obwohl er den grötzten Teil seiner Gym 
nasialstudien in Wien abgelegt, hier seine Universitätsstudien vollendet, hier 
gelebt und gewirkt hat, blieb er doch zeitlebens unserer Schulstadt ver- 
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