Volltext: Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes des Staats-Obergymnasiums in Krummau

Grueber bildete unsere Kirche mit derjenigen des hl. Agydius in 
B. Mühlhausen, mit Kohenfurt und Schloß Aosenberg eine eigene Bau 
gruppe, deren Urheber die Krummauer Künstlerfamilie der Stanek in der 
ersten Kälste des 15. Jahrhunderts wären. 
Die Sk. Veitskirche mißt der Länge nach von Osten nach Westen 
43'79 Meter, der Breite nach von Süden nach Norden 19'85 Meier, 
ihre innere Köhe vom Pflaster bis zum Gewölbe 19'22 Meter. 
Das schöne gotische Sakramentshäuschen aus Marmor an der 
linken Seite des Presbyteriums, um das Jahr 1450 erbaut, wird erst 
1515 erwähnt. Im Jahre 1820 wurde dieses Kunstwerk auf Kosten des 
Prager Denkmalamtes, des Fürsten Schwarzenberg und der Stadtgemeinde 
von der Firma 21. Schönbaur in Krummau renoviert. Bis 1780 waren 
außer dem Kochaltare noch 13 Seitenaltäre, bei denen 13 2lltaristen 
fundiert waren. 
Im Jahre 1596 ließ Peter Work von Aosenberg einen neuen 
Kochaltar aus rotem Marmor mit Statuen aus gebranntem Ton erbauen. 
Dieser Kochaltar wurde 1683 durch den jetzigen ersetzt. Vier Marmorsäulen 
des abgetragenen Altares wurden zur Ausschmückung des Taufbeckens 
verwendet und befinden sich heute noch dort (unter dem Musikchor). 
Im Presbyterium stand das herrliche Mausoleum, das Peter Wock 
in den Jahren 1593—1597 seinem Bruder Wilhelm von Aosenberg er 
richten ließ, auf welchem der Verstorbene in einer alabasternen (?) 
Reiterfigur dargestellt gewesen «sein soll. Den Marmor dazu lieferte 
Johann Plechhans von Kalle, die Durchführung der Steinmetzarbeiten 
besorgte Georg Bendl aus Prag. Dieses Mausoleum wurde 1612—1614 
von den Jesuiten entfernt, jedoch aus Betreiben der vierten Gemahlin Wilhelms 
von Aosenberg, Polirena, verehelicht an Zdenek v. Lobkowitz wieder 
aufgerichtet. Im Jahre 1784 wurde es mit Einwilligung des Fürsten Josef 
Adam von Schwarzenberg endgiltig entfernt; man sagt wegen Bausülligkeit, 
wohl aber behufs Erweiterung des Presbyteriums und um die Aussicht 
auf den Kochaltar frei zu bekommen. Don diesem Kunstwerk ist uns nichts 
erhalten geblieben, auch keine 2jbbildung. 
AIs man 1788 auch die Gruft Wilhelms von Aosenberg (gest. 1592) 
und seiner dritten Gemahlin Anna Maria von Baden (gest. 1583) öffnete, kam 
sein goldenes Vließ und Fingerring an das Kloster Kohenfurt, die beiden 
Grabplatten aus rotem Marmor wurden im linken Seitenschiff der Sankt 
Veitskirche an der Wand eingefügt, zu beiden Seilen des Eingangs in 
die Fürstlich Schwarzenberg'fche Gruftkapelle. Diese Kapelle, dem heiligen 
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