Volltext: Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes des Staats-Obergymnasiums in Krummau

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Ottokar tauschte damals die erwähnten Dörfer Strodenitz, Plaben, 
Malschitz und Zahortschitz ein für die Dörfer des verurteilten 
. Ritters Suatomir.') Das von den genannten bisher noch nicht behandelte 
Dorf Malfchitz wird 1259 genannt?) In diesem Jahre regelte das Stift 
dort Zehente. 1261 geht das Dorf ganz an das Stift über?) Gleich den 
anderen Dörfern gab Ottokar II. such Malfchitz seiner Stadt Budweis. 
Malfchitz lieg am Taborer Berg. Wir gehen nun an die Untersuchungen 
über die Dörfer des Ritters Suatomir. ' / 
Als Dörfer Suatomirs werden folgende genannt: Nemtsicz, Bilhlava, 
Ehratzan undTupeß; diese Dörfer heißen heule, wie aus ethymologifchen 
Erklärungen sowie aus der Lage geschloffen werden kann: dlemsitz, 
Wyhlaw, Groschum und Tupes. Diese Orte liegen alle südlich und südöstlich 
von Netolitz. Die Dörfer blieben aber nicht lange im Besitze des Klosters; 
denn bereits 1292 nahm König Wenzel II. eine Änderung des Tausches 
vor?) Wenzel gab nämlich die Dörfer des verurteilten Suatomir dessen 
Erben zurück. Das Kloster entschädigte er durch acht andere Dörfer, und 
zwar sind diese folgende: Strishicz cum ecclesia, Borach, Zaborsi, Badiczi, 
Holaschawitz, Shemil, Dubshitz, Lupanawicz. Diesen ward noch ein pars 
silve Chraski hinzugefügt. Diese Dörfer liegen, soweit es möglich war, ihre 
heutigen Namen zu bestimmen, alle in der Nachbarschaft der Dörfer des 
Suatomir. Strishicz, heute Stritschitz, westlich von Netolitz. Borach 
ist unbestimmbar. Zaborsi ist das heutige Dorf Zabor. Es muß hier 
bemerkt werden, daß bei Panzert mit den Namen Zaborsi zwei verschiedene 
Orte bezeichnet werden, nämlich Zahortschitz bei Budweis. wie schön früher 
festgestellt wurde, und hier das eigentliche Dorf Zabor. Daß zwei verschiedene 
Orte unter dem Namen Zaborsi der Urkunde zu verstehen sind, tritt gerade 
in der Urkunde Wenzels II. (1292) klar zutage; denn in dieser Urkunde 
ist von einem Zaborsi — vielleicht wäre Zahorsi zu lesen — die Rede, 
, das im Jahre 1273 von Ottokar II. eingetauscht und dem Stadtgebiete 
von Budweis einverleibt wurde, dann von einem Zaborsi, das mit 
anderen Dörfern eben für das erstgenannte Zaborsi an das Kloster kommt. 
Für Badiczi wäre vielleicht der heutige Ort Baschten anzusetzen, 
wofür ein urkundlicher Beweis nicht erbracht werden kann. Ko lasch awitz 
ist das heutige Dorf Kolleschowitz. Der Ort Shemil ist unbestimmbar. 
-1 £> U B. XXI, S 27. 
-) H. U B, III, S. 4. 
ö. U B. VIII, S. II. 
*) H U B. XLV, S. 48 u. 49.
	        
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