Volltext: Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes des Staats-Obergymnasiums in Krummau

Dies ist nur soweit richtig, als damit der Ausbau der in der Breiten 
Gasse erworbenen Käufer zu einem Gemeindebräuhause gemeint ist, da 
doch einwandfrei feststeht, daß schon 1518 sich in der Langen Gasse ein 
Gemeindebräuhaus befunden hat. o 
Auch sein heutiges Aussehen, seine bauliche Charakteristik mit der 
schönen steilen und wuchtigen Dachung, wie sie sich unseren Blicken dar 
bietet, hat das Stadtbräuhaus, von den vielen Um- und Zubauten späterer 
Jahre abgesehen, erst in den Jahren 1606—1608 bekommen. Der Bau 
meister Dominik Cometa und der Maurermeister Kanus Kaas Habey ihm 
damals mit einem Kostenaufwand von 7296 Schock 7 Gr. diese Form 
gegeben. Der Neubau erstreckte sich nicht nur über die der Gemeinde schon 
gehörigen 1578 wohl umgebauten zwei Käufer des „Weihen Mälzhauses", 
sondern auch über das an das Gemeindebräuhaus grenzende, zwischen 
diesem und des Martin Warchanik gelegene Kaus des Georg Sozdialowsky 
und das des Adam Parth. Ersteres hatte die Gemeinde 1584 am Montag 
nach hl. Dreifaltigkeit für ihr an dem Kaus der Pfarre und jenem des 
Jakob Neumeister gelegene Kaus bei einer baren Aufzahlung von 280 Schock 
Groschen eingetauscht (Stadtgrundbuch I) III, Folio 313), letzteres am 
27. Februar 1606 um 300 Schock gekauft (Stadtgrundbuch Ob I V, Folio 77). 
Außerdem erfolgte später am 4. Jänner 1676 noch der Ankauf des 
Kaufes des Martin Käufer samt Malzhaus und Dürer mit aller dazu 
von altersher gehörigen Gerechtigkeit, das zwischen den Käufern des Karl 
Pramhofer und des Matthäus Zeberer gelegen war. , 
Das alte Bräuhaus, bestehend aus den Käufern Nr. 94 und 95 in 
der Langen Gaffe, wurde im Jahre 1643 teilweise 1645 von der Ge 
meinde verkauft. 
IV. 
Der Bau des neuen Bräuhauses wurde von der Bürgerschaft am 
25. April 1605 mit folgendem Zusatze beschlossen: Wegen dieses Baues 
williget die Bürgerschaft ein, daß sie nur von Galli (16. Oktober) bis 
Georgi (24. April) altes Bier brauen und nur etliches auf Lager im 
Sommer auszuschenken geben wolle, damit das Gemeindebräuhaus in 
ein Aufnehmen komme, die Gemeindekassa wachse und die Bürger mit 
keinen Gemeindeabgaben beschwert werden sollen, was für Namen sie 
immer haben mögen, sondern von den Gemeindebräuhaus bezahlt werden. 
Das alte (braune) Bier soll (al)so eingerichtet werden, daß Jedem aus 
gesetzt wird, wie viel er brauen soll. 
155
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.