Volltext: Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes des Staats-Obergymnasiums in Krummau

Am 16. April 1911 starb nach kurzem, schweren Leiden Pros. Johann 
Kraus, der fast 17 Jahre an der Anstalt mit seltenem Eifer wirkte, 
hochgeehrt und geliebt von allen, die ihn kennen und schätzen gelernt haben. 
Am 8. Oktober 1911 spendete Se. Gnaden der Hochwürdigste Kerr 
Bischof von Budweis, Josef Anton Kulka, etwa 30 Gymnasiasten die 
heilige Firmung, las am 9. Oktober 1911 in der Gymnasialkapelle eine 
heilige Messe und besuchte in mehreren Klassen den kath. Religionsunterricht. 
Mit dem Dekrete vom 31. Oktober 1911 wurde Prof. Felix Fasching 
bauer in abermaliger Würdigung seiner Verdienste zum bischöflichen 
Notar ernannt. 
Am 30. Juni 1912 besuchten ungefähr 190 Schüler und Professoren 
der Anstalt das Köritzer Passionsspiel; an diesem Tage wohnte auch der 
Kerr Minister für Kultus und Unterricht Dr. Max Kussarek Ritter 
von Keinlein den Spielen bei; der Kerr Minister ließ sich den Direktor der 
Anstalt vorstellen, erkundigte sich eingehend über alle Verhältnisse der 
Anstalt und beschloß auf der Rückreise einen Abstecher nach Krummau 
zu machen, um sich persönlich von dem Zustande des Gebäudes zu 
überzeugen. 
Der Kerr Minister -traf um 7 Uhr abends in Begleitung -des 
hochwürdigsten Kerrn inful.Abtes von Kohensurth, ?. Bruno Pammer, in 
der Anstalt ein, besichtigte alle Räume derselben und überzeugte sich von 
deren gänzlichen Unzulänglichkeit für eine Schule ;, er versprach, sich mit 
allen Kräften für den Neubau eines Gymnasialgebäudes in Krummau 
einzusetzen. Alle Klassenzimmer sind, abgesehen von allen anderen Mängeln, 
für eine größere Anzahl von Schülern völlig ungeeignet. Und die Schülerzahl 
stieg von Jahr zu Jahr; zu Beginn des Schuljahres 1913 14 waren 
255 Schüler eingeschrieben» von denen bis zum Schlüsse des Schuljahres 
230 verblieben. 
Gleich nach dem Besuche des Ministers setzten die Verhandlungen 
zwischen der Regierung und der Stadtgemeinde Krummau ein; leider 
zogen sie sich in die Länge, so daß der Ausbruch des Weltkrieges ihnen 
ein vorzeitiges Ende bereitete. Der Weltkrieg hatte auch eine sofortige 
Stockung, bezw. Abnahme der Schülerzahl zufolge; auch die Aufrecht 
erhaltung des vollen Unterrichtsbetriebes war bei der großen Anzahl der 
eingerückten Professoren (Dr. R. Jordan, Dr. G. Stadler, W. Willenthal, 
R. Rembs und L. Rubner) sehr schwierig und mit großen Kindernissen 
verbunden. Von den eingerückten Professoren fiel Prof. Dr. Jordan 
am 22. Dezember 1914 im Kampfe um die Klivahöhe (Karpathen); 
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