Volltext: Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes des Staats-Obergymnasiums in Krummau

Mit dem kaiserlichen Patent vom 25. September 1811 wurde der 
Graphit als ein dem Bergregale vorbehaltenes Mineral erklärt und 
daraufhin erwarb Fürst Schwarzenberg als Besitzer der Herrschaft Krummau 
bei den Dörfern Schwarzbach und Stuben zwei Grubenseldmaße, während 
die Slubener Bauern ein Grubenfeldmaß besaßen. Im Jahre 1812 ließ 
sich das kaiserliche Bergamt in Gutwasser mit acht Grubenfeldmaßen belehnen, 
ließ dieselben jedoch im gleichen Jahre wieder auf. Im Jahre 1819 hatte 
Fürst Schwarzenberg vier, die Stubener Bauern ein Feldmaß inne. 
Ein wirklich bergmännischer Abbau des Graphites begann erst im 
Jahre 1817. Da die Erzeugung bei dem geringen Absätze nur eine unbe 
deutende war, errichtete Fükst Schwarzenberg, um die Verwertung des 
Graphites zu heben, um diese Zeit eine Bleistift- und Schmelzliegelfabrik 
in Goldenkron bei Krummau, die aber 1826 wieder ausgelassen wurde. 
Anfangs wurde der Graphitbergbaubetrieb in Schwarzbach gemein 
schaftlich von dem um die fürstlichen Bergbaubetriebe überhaupt hoch 
verdienten Oberbergverwalter Schindler und dem Krummauer Kerrschafts- 
direktor Ernest Mayer geleitet. Ständige Streitigkeiten zwischen den beiden 
Männern hatten jedoch zur Folge, daß sich Oberbergverwalter Schindler 
gar bald von der Leitung des Schwarzbacher Bergwerkes zurückzog und 
dieselbe votlständig dem Direktor Mayer überließ, der denn auch bis zum 
Jahre 1826 den Schwarzbacher Bergbaubetrieb vor den Ruin brachte 
und daher um seine Enthebung von der Werksoberleitung bat, darauf 
verweisend, daß dabei nichts mehr mit Erfolg zu unternehmen sei. 
Daraufhin wurde die Oberleitung des Bergbaues dem inzwischen 
geadelten und zum Bergrate beförderten Schindler übertragen, der den 
Bergbau alsbald zu einer ansehnlichen Köhe brachte, so daß im Jahre 1829 
schon allein aus deu fürstlichen Gruben 28.702 Zentner gewonnen und 
davon 11.314 Zentner verkauft werden konnten/ Durch die Errichtung 
der Moldau-Elbeschisfahrt nahm der Absatz, welcher früher allein auf die 
Ausfuhr nach Linz und Bayern beschränkt war, besonders durch die 
Gründung der Handelsgesellschaft Anton Eggert und Adalbert Lanna 
eine weitere Richtung nach England, woselbst der Schwarzbacher Graphit 
bald einen vorzüglichen Ruf erlangte und bis in die letzten Jahre be 
hauptet hat. 
Mittlerweile wurde der Bau iu größere Teufe geführt/ aber auch 
wegen der sehr stark zusetzenden Grubenwässer immer kostspieliger, so daß 
man sich 1829 und 1830 genötigt sah, zwei Roßkünste zur Wasserhebung 
aufzustellen, eine im östlichen, eine im westlichen Baue. 
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