Volltext: Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes des Staats-Obergymnasiums in Krummau

gelangte. Diese zweigt bei der früher genannten Kolzablege vom Kannte 
ab und führt in einer Länge von 3*8 km und einem Totalgefälle von 
115*4 m (das Relativgefälle schwankt zwischen 1*9° 0 und 75%) nach 
Salnau zur Moldau. Die Riese erhielt einen trapezförmigen Querschnitt 
von 1*42 m oberer und 0*54 m unterer Weite und 0*66 m Tiefe. 
Ursprünglich bestand die Verkleidung der Riese in abgeschälten Rund 
hölzern, später wurde diese Verkleidung nach und nach durch Bruchstein 
mauerwerk, stellenweise auch durch bearbeitete Granitquadern ersetzt. 
Das gesamte, am alten Schwemmkanal ankommende Kolz — es 
werden bis 23 m lange Stämme geschwemmt — geht nun auf der in 
Rede flehenden Derbindungsriese nach dem an der Moldau gelegenen 
Ausländeplatze und nimmt von da ab seinen Weg zum größten Teil auf 
einem 6*6 km langen Schleppgeteise zur Bahnslation Salnau und sodann 
per Bahn landeinwärts. 
Durch den Schwarzenberg'schen Schwemmkanal wurde eine Ver 
bindung des Flußgebietes derMoldau mit dem der Donau 
und dadurch der Nordsee mit dem Schwarzen Meere hergestellt; diese 
Verbindung erfolgte allerdings nicht in dem Sinne, wie dies bereits im 
14. Jahrhundert geplant war, daß nämlich ein Wasserweg hergestellt werde, 
auf dem Güter von dem einen Flußgebiete in das andere und umgekehrt 
gebracht werden können. Mit diesem Gedanken befaßte man sich bereits 
zu Kaiser Karl IV. Zeiten und soll sich im Jahre 1375 das damals so 
mächtige Geschlecht der Rosenberger bereit erklärt haben, die Kosten eines 
solchen Baues zu tragen. Der Bau des Kanales soll sogar in Angriff 
genommen worden sein und wird berichtet, daß noch im 16. Jahrhundert 
Reste des Kanalbaues bestanden haben. 1626 hat ein Gras Waldstein die 
Durchführung einer Donau-Moldau-Verbindung auf eigene Kosten beantragt, 
und zwar hätte der Kanal beim Kloster Schlüget von der Mühl abzweigen 
und bei Friedberg in die Moldau einmünden sollen. Von Friedberg 
abwärts war die Schiffbarmachung der Moldau durch Anlage von 
Schleusen gedacht. 
Im 18. Jahrhundert tauchten abermals Projekte für die in Rede 
stehende" Verbindung auf, und zwar war nach Walcher eine Verbindung 
von Linz aus durch den Kaselgraben mit einem anschließenden Kanäle 
bis Kohenfurt, nach Rosenauer 'ßin solcher von der kleinen Mühl 
abzweigend ebenfalls nach Kohenfurt projektiert. 
Alle diese Entwürfe teilten das Geschick mit der nach dem Wasserstraßen 
gesetz vom Jahre 1901 vorgesehenen Variante einer Großschiffahrtsstraße
	        
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