Volltext: Die Passion

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Pilatus 
Seht diese Menge, Sklaven jedes schlechten Triebs gesamt: 
was käme mir von ihnen für Gewinn? 
O armer Mensch, ungern werf ich dich deinen Henkern hin. 
Doch fürchte ich den Kaiser so, daß ich nachgeben muß. 
Ihr Herrn, daß ihr zufrieden seid: steig ich zum Richterstuhl 
mit schwerem Fuß. 
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(Wahrend Pilatus die Stufen zum Stuhl hinaufschreitet, eilt seine Gattin 
herbei und halt ihn an) 
Die Gattin des Pilatus 
O mein geliebter Mann, was dieses Volk auch schreit: 
tu gegen diesen armen Menschen nichts, ihn hat ein Gott geweiht. 
Ich sah im Traum sein Antlitz, Augen, Stirn, so trauervoll — 
gewiß bin ich, daß, wer ihn tötet, ewig Leid drum haben soll. 
Pilatus 
Ich habe, Frau, ein Amt: ich muß mein Amt versehn. 
Kaiphas 
Statthalter, fang an. 
Pilatus 
Ihr Freunde wollt, daß dieses Unrecht soll geschehn. 
Nicht billigen kann mein Herz dieses unschuldigen Menschen Tod. 
Darum, nach meiner Heimat Sitte, wasche ich in Unschuld 
meine Hände. 
Kaiphas 
Was hat das mit dem Gesetz zu tun? 
Statthalter, sprich das Urteil! Komm zu Ende!
	        
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