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Unser neues Feldgeschütz.
sich die japanischen Divisionen auf den südlichen Talhängen >
des Schaho, was im Raume östlich der Mandarinenstraße end¬
gültig erst nachts des 15./16. Oktober gelang (siehe oben).
Im Vergleiche zum Verlaufe der übrigen Front sprangen
die nunmehrigen Stellungen der 3. und 5. Division (siehe Bei¬
lage 16) weit vor. Von diesen, beziehungsweise den besetzten
Höhen, aus war das Terrain nördlich des Schaho weithin
durch Geschützfeuer zu beherrschen, welcher Umstand bei
Fortsetzung der Offensive den Nachbardivisionen sehr zu¬
statten gekommen wäre. Da aber japanischerseits eine Fort¬
setzung der Angriffe über den Schaho nicht geplant war,,
hatte der Besitz der vorspringenden Höhen wenig Wert. Viel
unangenehmer machte sich jedoch die Form der besetzten
Front dadurch geltend, daß sie, von drei Seiten her um¬
fassend, unter russisches Feuer genommen werden konnte.
Auf russischer Seite äußerte sich die Bedeutung des Ver¬
lustes der Höhen knapp südlich des Schaho bei Sachejan in
höchst ungünstiger Weise auf den Lauf der Frontlinie am
Schaho. Der in guter Haltung an den Fluß zurückgegangene
linke (östliche) Flügel fand auf den Höhen des nördlichen
Ufers sehr günstige Stellungen, um einem feindlichen Angriff
die Spitze zu bieten. Westlich der Höhen zwischen Fyndjapu
und Ördagou (Höhe mit dem Turm) hingegen bot das Terrain
den Truppen des in den bisherigen unglücklichen Kämpfen
stark hergenommenen rechten Flügels keine Vorteile, um
verläßlich Stand zu halten. Erst der (längs der Mandarinen¬
straße gemessen von Sachepu) 15 km nördlich des Schaho
gelegene Brückenkopf am Hunho südlich Mukden konnte als
Stützpunkt der Front dienen. Ein Zurücknehmen des rechten
russischen Flügels bis an den Hunho und ein Verbleiben
des linken Flügels am Schaho (bis Fyndjapu) Avar aus
operativen und taktischen Rücksichten höherer Ordnung un¬
statthaft. Ebenso sprachen auch moralische und andere Gründe
dafür, möglichst weit südlich Mukden zu bleiben. Überdies
hatte Generaladjutant Kuropatkin durch Entnahme von
Truppen vom linken Flügel eine Verstärkung des rechten an¬
gebahnt. Diese Truppen hatten sich zum größfen Teile bereits
im Laufe des 15. Oktober im Raume Tchousjantunj—Fyndja-
tunj—Santsjatsa—Losjantunj gesammelt (nach »Die Schlacht am
Schaho« 32 Bataillone). Überdies waren zum 10. Armeekorps
Verstärkungen eingerückt und Avestlich des 17. Armeekorps
das VI. sibirische Korps, bisher Armeereserve, eingesetzt
worden. Es hatte damit der rechte Flügel (1., 10., 17. und