Volltext: Seine Leistungsfähigkeit und Verwendung im Gefechte (2. Heft / 1908)

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Unser neues Feldgeschütz. 
Prödlitz-Bach begleitenden Höhen bis nahe an den Feind 
Deckung. 
Mit diesen Betrachtungen glaube ich die Bedeutung der 
Terrainverhältnisse, insbesondere des Vorhandenseins eines der 
Gefechtsfeldbeobachtung so ausgesprochen günstigen Punktes 
wie Predina, für die ersten Entschlüsse im Begegnungskampf 
genügend gekennzeichnet zu haben. Ich hebe nur hervor, 
daß die Notwendigkeit zu einem folgenschweren Entschluß 
bei Niemtschitz eingetreten ist, also fast 8 km von Predina 
und 17 km von Proßnitz, ferners vor 7h früh, also zu einer 
Zeit, wo der Gegner eben von Proßnitz abmarschiert ist, der 
Kommandant der Südpartei daher noch keine Meldung vom 
Anmarsch des Feindes haben kann. Es bot ihm nur die Be¬ 
setzung von Predina durch feindliche Infanterie den Anhalts¬ 
punkt zur Annahme, daß der Gegner mit der Möglichkeit 
eines Gefechtes in jener Gegend rechnet. 
Auch die Entwicklung der Nordpartei mit der Haupt¬ 
kraft (Infanterieregiment Nr. 9) auf den östlichen Flügel, wie 
sie in der Beilage 15 dargestellt ist, dürfte taktisch einwandfrei 
sein. Das Abbiegen des Infanterieregiments Nr. 9 von der 
Chaussee auf den Karrenweg nach Chehowitz mußte mit 
Rücksicht auf die Deckungsverhältnisse im Terrain bereits 
um ca. 7h früh beschlossen und befohlen sein, wenn der 
Parteikommandant Grund zur Annahme hatte, daß der Gegner, 
von Niemtschitz kommend, die Höhenlinie Skälka—g> 276 
vor dem Regiment Nr. 9 mit Artillerie in Besitz nehmen konnte. 
Das Aktionsfeld dieses Regiments (der Raum: Felder 
Zadni dily—Strerowitz—Czeltschitz) liegt noch im wirksamen 
Feuerbereiche der nächst Predina zu etablierenden eigenen 
Batterien (siehe Tausendmeterkreise in der Beilage 15). Wenn 
daher GM. B5 durch Disponierung der Hauptkraft (Infanterie¬ 
regiment Nr. 9) auf dem östlichen Flügel auch ein Gefecht an¬ 
bahnt, welches in seinen entscheidenden Phasen die Unter¬ 
stützung durch Artillerie nicht entbehren wird, so wäre es 
ebenso ganz begründet, den Entscheidungskampf näher zur 
Höhe Predina zu suchen. Dies wäre weniger mit Rücksicht 
auf die Teilnahme der eigenen Artillerie am Kampfe geboten, 
als auf Grund der Möglichkeit, daß der Gegner den Raum 
um Predina und diese Höhe selbst so hoch taxiert, daß er 
sich mit ganzer Kraft dahin wendet. Gelingt dieser Angriff 
des Feindes, so wäre die Lage der Nordpartei, deren Haupt¬
	        
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