Volltext: Seine Leistungsfähigkeit und Verwendung im Gefechte (2. Heft / 1908)

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Unser neues Feldgeschütz. 
Entwicklung des Infanterieregiments Nr. 12 bei Piwin die Be¬ 
wegungen der Südpartei sich natürlich entwickelnde, also 
kriegsgemäß gewesen sind. Die dadurch angebahnte Verlegung 
des Schwergewichtes auf den rechten Flügel zu einer Zeit, 
wo noch nicht bekannt sein konnte, daß auch der Gegner 
gegen Osten gravitiert, kann auch aus anderen Gründen als 
zweckmäßig angesehen werden. 
Abgesehen aber von diesen Gründen, hat der Verfasser 
den aus der Beilage 15 ersichtlichen Verlauf des Gefechtes 
bildlich dargestellt, weil er glaubt, daß diese Art der Ent¬ 
wicklung beider Parteien zum Gefecht im allgemeinen unseren 
bisher geläufigen Anschauungen über ein Begegnungsgefecht 
entspricht. Hiemit ist eine allen Lesern vertraute Basis für 
die Besprechung jener Umstände geschaffen, welche geeignet 
sind, neue, durch die moderne Artillerie bedingte Momente zu 
beleuchten. 
Sowie die Disponierung der Hauptkraft der Südpartei 
gegen Osten, kann auch der Entschluß, das Schwergewicht 
im' Kampfe auf den linken Flügel, d. i. gegen die Höhe 
Pfedina zu verlegen, als taktisch richtig befunden werden. 
War es früher die abstoßende Kraft der durch den Besitz 
von Predina begünstigten Wirkung der feindlichen Geschütze, 
welche den GM. B6 zum Abbiegen in die Dlouha dolina 
bewog, so kann sich auch die Anziehungskraft dieser 
Höhe fühlbar machen. Mit dem Besitze von Pfedina beherrscht 
man das ganze Anland durch Geschützfeuer auf 7 km. Es 
könnte daher dem ganzen Gefecht der Charakter eines 
Kampfes um Pfedina gegeben werden. Wohl ist der Nord¬ 
gegner bereits im Besitze dieser Höhe und der sich ent¬ 
spinnende Kampf um dieselbe verleiht ihm, falls er seine 
Batterien bald dahin bringt, überwiegende taktische Vorteile. 
Auf den ersten Blick schiene es, als ob ein Angriff über 
offenes Terrain auf Pfedina, insolange dort Geschütze stehen, 
ohne jede Aussicht auf Erfolg wäre. Demgegenüber verweise 
ich auf einige Angaben in der Aufgabe Nr. 2, wonach bei so 
ausgesprochenen Berglandsformen die Bestreichung des nahen 
Vorfeldes mit Flachbahngeschützen aus verdeckten Stellungen 
schwer möglich ist. Mit dem Beziehen offener Batterie¬ 
stellungen aber verliert Pfedina viel an seiner Uneinnehmbar- 
keit. Der Entschluß der Hauptkraft der Südpartei, die Höhe 
Pfedina als Angriffsziel zu geben, erfordert genaues Studium 
des Terrains nach der Karte. Ich bitte den Leser, sich dieser 
Mühe zu unterziehen.
	        
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