Volltext: Seine Leistungsfähigkeit und Verwendung im Gefechte (2. Heft / 1908)

Aufgabe Nr. 2. 
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Von dem übermächtigen Feuer der Nordpartei gegen die 
Batterie Nr. 4 ist anzunehmen, daß es diese rasch zum 
Schweigen bringen wird. Sollte die Batterie ihr Feuer wieder 
aufnehmen, um gegen das auf der Höhe südlich Ottaslawitz 
eintreffende Bataillon Nr. II/9 zu wirken, so wird ein er¬ 
neuerter Feueranfall seitens der Batterien der Nordpartei 
auch dieses Feuer bald verstummen machen. 
Der Artilleriekommandant der Südpartei, Oberstleut¬ 
nant AOL, wird von seinem Standpunkte Vojanska Zeuge des 
in Rede stehenden Artilleriekampfes sein und in denselben 
mit der Batterie Nr. 3 einzugreifen versuchen. Diese Batterie 
ist in der Lage, ihr Feuer gegen das Ottaslawitz angreifende 
Bataillon (II/9) zu richten oder eine der feindlichen Batterien 
zu beschießen. Ersteres wird besonders bedeutungsvoll im 
Augenblicke, wo dieses Bataillon die Höhe südlich Ottaslawitz 
erstiegen hat. Von den feindlichen Batterien steht jene auf 
Pfedina auf 6500 m, jene bei Chmelenec auf nicht ganz 6000 m 
Entfernung. Letztere ist die der eigenen Batterie Nr. 4 gefähr¬ 
lichere. Ehe Oberstleutnant AOL zu einem endgültigen Ent¬ 
schluß über diesen Zielwechsel gelangt, muß er noch erwägen, 
ob es die Bedeutung des jetzigen Zieles der Batterie Nr. 3 
zuläßt, sie von diesem abzulenken. Die bei Prödlitz stehende 
eigene Kraft (l1/** Bataillone Nr. 11) hat kurze Zeit, bevor sie 
in diesen Ort gelangt ist, schwere Verluste durch feindliches 
Geschützfeuer erlitten. Momentan (nach 8h) wird sie mit Über¬ 
macht, und durch eine Umfassung in Osten sehr bedroht, an¬ 
gegriffen. Eine andere Unterstützung als durch Artilleriefeuer 
kann ihr nicht zuteil werden. Entzieht man ihr diese, so ist 
der Verlust von Prödlitz in der nächsten Zeit zu gewärtigen 
(etwa in J/2 Stunde). Von der Gruppe Oberstleutnant OLxl 
ist, nachdem sie aus Prödlitz geworfen worden ist, ein nennens¬ 
werter weiterer Widerstand nicht zu erwarten, daher zu be¬ 
fürchten, daß (in etwa einer Stunde) der Feind bis an die 
Höhenlinie <*> 322—Vojanska gelangen dürfte. 
Diese Befürchtungen um die Gruppe von Prödlitz könnten 
den Oberstleutnant AOL veranlassen, sich beim GM. B6 tele¬ 
phonisch um die Zulässigkeit des Zielwechsels anzufragen. 
Der Brigadier sieht das Schwergewicht des Kampfes bei Otta¬ 
slawitz und im Walde Obrava hora; ihm ist es für den späteren 
Verlauf des Gefechtes von höchster Bedeutung, daß die 
Batterie Nr. 4 im Kampfe nicht unterliege oder große Ein¬ 
buße erleide. Er bewilligt daher den Zielwechsel. Hierauf —
	        
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