Aufgabe Nr. 2.
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Tätigkeit der Nordpartei bis 6h 151 früh.
Major M 1/9, Kommandant des auf die Höhen nördlich
Prödlitz vorgeschobenen Bataillons, hat mit Tagesanbruch die
Aufklärung des Raumes südlich des Prödlitz-Baches eingeleitet.
Von seinem Standpunkt — etwa 1000 Schritt südlich des
Pfeifen W. H. an der Chaussee — überblickt er diese bis
über <•> 322, d. i. auf ca. 4x/2 km, ebenso das Anland östlich
und westlich derselben.*) Die nahe Aufklärung wird demnach
durch persönliche, aufmerksame Beobachtung des Terrains
erfolgen und das Entsenden von Patrouillen nur behufs Auf¬
hellung des weiteren Vorfeldes notwendig werden, nämlich
der Chaussee südlich von <•> 322 und des Waldes westlich der
Chaussee.
Da es sich jetzt bloß um die Erlangung allgemeiner Nach¬
richten über den Feind handelt (Entdeckung des Anmarsches)
und dem Major 1/9 nur 1 Zug Kavallerie zur Verfügung steht,
kann er sich begnügen, 1 Unteroffizier mit 3 Dragonern auf
die Höhe <*> 322, von wo eine Übersicht über die Chaussee
bis Wischau möglich ist, und 1 Unteroffizier mit 6 Dragonern
an die Landstraße westlich Sniehotitz zu entsenden. Die
letztere Patrouille wird das Straßenstück <$> 314—350 und die
von Süden in dieselbe einmündenden Walddurchschläge be¬
obachten und auf diese Weise rechtzeitig in Erfahrung
bringen können* ob und wann feindliche Kräfte durch die
Waldzone gegen den eigenen rechten Flügel Vorgehen.
Auf der Höhe Predina A 310 wird ein Offizier mit der
ständigen Beobachtung des Terrains gegen Wischau als
Organ des Brigadekommandos betraut. Er hat seine
Wahrnehmungen direkt dem GM. B- zu melden, wozu ihm
die Signalstation zur Verfügung steht und Meldereiter vom
Major M 1/9 zugewiesen werden. Ebenso erhält der Kom¬
mandant der auf Chmelenec stehenden 1. Kompagnie einige
Dragoner zum Meldedienst. Der Rest des Dragonerzuges
(etwa die Hälfte) bleibt noch zur Verfügung des Majors M I/9.
Die Kompagnien des Bataillons Nr. 1/9 beginnen mit
Tagesanbruch in den von ihnen besetzten Teilen der Höhen
flüchtige Deckungen (mit dem Spaten) auszuheben.
*) In der Beilage 10 sind die Übersichtsverhältnisse von der Höhe Pre-
dina A 310 aus dargestellt. Soweit es sich um die Grenzen der Übersicht gegen
Süden und Westen handelt, decken sie sich annähernd mit jenen vom Standpunkt
des Majors M 1/9.