Volltext: Sturm 1918

holz. Was ist schon dabei, das zählt nicht, das spielt 
ja gar keine Rolle. Der Wald ist da, und in ihm 
lagern gut getarnt mehrere Divisionen, liegen stoß- 
bereit in der rechten Flanke der deutschen Marnefront, 
eine stete Bedrohung. Das muß anders werden. 
Nach Westen hin, bis zur Einmündung der Aillette 
in die Oise, soll die deutsche Front vorgedrückt und 
verlängert werden. Bereits am 1. Juni gibt die 
Oberste Heeresleitung Befehl, die notwendigen 
Batterien dorthin zu schieben. Sieben Tage später 
soll es losgehen. Aber die Batterien können nicht 
rechtzeitig genug ihre Stellungen beziehen. Deshalb 
wird der Kampfbeginn auf den 9. Juni festgelegt. 
Dem Feind schenkt man somit wiederum kostbare Tage 
des Aufatmens und Rühens. Wiederum kann er 
zahlreiche Reserven heranfahren und rückwärtige 
Linien ausschanzen. Die Zeit vom 1. bis zum 9. Juni 
ist für die deutsche Armee verloren. 
Bereits am 4. Juni weiß die französische Heeres¬ 
leitung, daß in den nächsten Tagen zwischen Noyon 
und Montdidier, in Richtung auf Eompiögne, ein 
deutscher Vorstoß zu erwarten ist. Fast unsere ge¬ 
samte Artillerie und die schweren Minenwerfer 
werden aus der Marnetasche gezogen und aus schlech¬ 
testen Wegen, über den Chemin-des-Dames hinweg, 
an die neue Angriffsfront gefahren. Dieser Transport 
muß ja wegen der schlechten, stets verstopften Straßen 
Tag und Nacht durchgehen. Die französische Luft¬ 
aufklärung gewinnt also recht bald guten Einblick 
in das, was sich vorbereitet. Sie erkennt die Marsch- 
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