Volltext: Sturm 1918

läge eingesteckt und warten mit Beben auf das, was 
in den nächsten Tagen kommen wird. Ludendorff, 
das wissen sie, wird sich mit diesem ersten Erfolg 
nicht zufrieden geben. Er hat Amiens nicht erreicht, 
er wird das Glück der deutschen Waffen an anderer 
Stelle der Front versuchen. Noch ist der weite Bogen 
an vielen Stellen sehr dünn und stark gefährdet. 
Und nun geht wieder das Harren und Warten 
und das Hoffen und Befürchten an, wie vor dem 
21. März. Wieder zittert ganz Frankreich und ganz 
England vor den Deutschen, die kommen werden 
und kommen müssen; und wie zur Bekräftigung, daß 
noch lange nicht alles zu Ende sein wird und daß der 
Kampf nicht beendet ist, sondern nur ruht, schlägt 
ohne Pause das deutsche Riesengeschütz aus dem 
Wald von Crspy unbarmherzig in das Häusermeer 
der Riesenstadt Paris, in das Herz Frankreichs. 
Es sind jetzt sogar zwei Geschütze oben im Wald 
von Crepy aufgebaut, und das Feuer auf die Haupt¬ 
stadt Frankreichs rollt dichter und heftiger. Mit 
Wut versuchen die besten Batterien, die besten 
Bombengeschwader der Alliierten diese Pariser Ge¬ 
schütze außer Gefecht zu setzen — es gelingt ihnen 
nicht. Die anfängliche Sorglosigkeit, genährt durch 
Zeitungen und durch die Witze über das Erscheinen 
der trommelnden und pfeifenden Straßenpolizei, ist 
längst verebbt und hat einer dumpfen Nieder¬ 
geschlagenheit Platz gemacht. 
Noch einmal können die Zeitungen ihre Leser 
bis zur Weißglut aufputschen^ als am Nachmittag 
184
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.