Volltext: Sturm 1918

Waldstücken, aus Gehöften, aus Dörfern, — die 
Protzen und Gespanne der Artillerie. Ihr Ziel liegt 
weit vorne, in den Batteriestellungen. Tausende von 
Pferdebeinen sind gleichzeitig in Bewegung. Nie¬ 
mand sieht bewundernd dies prachtvolle Bild der 
vorgaloppierenden Protzen. Der Nebel tarnt diesen 
geschichtlichen Augenblick des Aufprotzens nach vorne. 
Sättel knarren, Beschläge klirren, Pferde schnau¬ 
ben, und jetzt werden die Umrisse der vorbrechenden 
Protzen deutlicher, und alles ist da. Die Pferde 
halten. Wild wehen ihre Atemfahnen. Unruhig 
stampfen die Hufe. Stimmen schwirren hin und her. 
Dazwischen die kurzen Befehle der Offiziere und 
Unteroffiziere. Hochgerissen die eingebohrten Lafet¬ 
tenschwänze, jetzt stehen die glühendheißen Mündun¬ 
gen waagerecht. Eingeklinkt die Lafettenschwänze!! 
Te—rrrab! Nach vorne! 
Die Pferde ziehen aus Leibeskräften. Sie 
wittern die Gefahr. Diese allgemeine, überlaute 
Geschäftigkeit ringsum hat auch sie erfaßt. Auf¬ 
geregt stehen die Ohren, lauschend, gebläht sind die 
Nüstern. Es dampft aus überhitzten Gespannen 
und arbeitsmüden Menschen, und dieser Dunst ver¬ 
mischt sich mit dem Nebel. Batterie um Batterie 
verschwindet im weißen, wattigen Nichts. 
Achtung, die erste deutsche Jnfanteriestellung! 
Verfehlen kann man sie nicht. Erste Verwundete 
wanken zurück, einige werden gestützt oder geschleppt 
von Gefangenen. Pioniere sind mit dem Über¬ 
brücken der Jnfanteriegräben beschäftigt, winken den 
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