Volltext: Der Völkerkrieg Band 2 (2 / 1915)

194 Die Kämpfe an der Westfront bis SJiitte Januar 1915 
erfüllt. Er gibt mir willkommenen Anlaß, Eurer Majestät eine mir am Herzen liegende 
Bitte zu unterbreiten. Diese Bitte, bei der ich mich eins weiß mit allen deutschen Bun- 
dessürsten, geht dahin, daß Eure Majestät die hohe Kriegsauszeichnung des Eisernen 
Kreuzes zweiter und erster Klasse, die jetzt die Brust so vieler tapferer deutscher Krieger 
schmückt, als Oberster Bundesfeldherr zur Ehre der ruhmreichen deutschen Armee auch 
persönlich anlegen möchten. Gott fei auch fernerhin mit Eurer Majestät und mit 
unserem tapferen Heere." Ludwig. 
Antwort des Kaisers: „Eure Königliche Majestät haben die Güte gehabt, Allerhöchst 
Sich eins wissend mit den deutschen Bundesfürsten, Mich zu bitten, das Eiserne Kreuz 
anzulegen. Ich danke Eurer Majestät herzlich dafür. Ich werde das Kreuz von Eisen 
tragen im Andenken an die Entschlossenheit und Tapferkeit, die alle deutschen Stämme 
in unserem Kampfe um Deutschlands Ehre auszeichnet. Gott sei auch ferner mit uns." 
Wilhelm. 
3. November 1914. 
König August von Sachsen, der einige Tage bei seinen Truppen im FM 
geweilt hatte, sagte bei seiner Rückkehr zu dem zum Empfang erschienenen Dresdener 
Oberbürgermeister vr. Beutler: „Mit großer Freude habe ich unter meinen braven 
Truppen im Felde geweilt und mich mit Genugtuung davon überzeugt, wie dort ein 
jeder, vom obersten General bis zum jüngsten Soldaten furchtlos und treu seine Pflicht 
tut. Wer gesehen hat, wie unsere Truppen unter zum großen Teil schwierigen Ver 
hältnissen nicht nur von standhaftem Heldenmut, sondern auch von dem Geist frischer 
Offensive erfüllt sind, der weiß, daß wir in diesem Kampfe siegen werden. Freilich hat 
dieser Krieg auch schon viele und schreckliche Opfer von meinem treuen sächsischen Volke 
gefordert. Dankbar erinnere ich mich dabei auch der Opfer, die die Stadt Dresden 
durch die reichliche Aussendung von Liebesgabenzügen nach West und Ost gebracht hat. 
In dem Wetteifer aller Kreise in dieser Opferfreudigkeit erblicke ich einen neuen Be 
weis für den unerschütterlichen Zusammenhalt und den durch den Feldzug neuerweckten 
sittlichen Ernst des ganzen Volkes. Ich benutze diese Gelegenheit, um zum Ausdruck 
zu bringen, wie sehr mich die patriotische Haltung des ganzen Volkes erfreut, die mir 
feit Beginn des großen Krieges immer wieder aufs neue entgegentritt." 
6. November. 
Kaiser Franz Josef hat den Prinzen Eitel Friedrich von Preu 
ßen zum Obersten im Infanterieregiment Wilhelm I., Deutscher Kaiser und König 
von Preußen Nr. 34, und den Prinzen Konrad von Bayern zum Major im 
Ulanenregiment Kaiser Nr. 4 ernannt. 
7. November. 
König Wilhelm von Württemberg, der wie die Könige von Bayern 
und Sachsen mehrere Tage in der Mitte seiner Truppen verbrachte, hat 500 Offiziere 
und 2500 Mannschaften mit Auszeichnungen bedacht. Das „Württembergische 
Militärverordnungsblatt" veröffentlicht folgenden Dank des Königs: „An 
Meine Truppen! Offiziere und Mannschaften! Ihr habt das Vertrauen und die 
Erwartungen, die Ich und mit Mir das Württembergische Volk in Euch gesetzt haben, 
im bisherigen Verlauf des Krieges glänzend gerechtfertigt. Durch Ausdauer sonder 
gleichen und unerschütterliche Tapferkeit seid Ihr allen, auch den schwersten Aufgaben 
in vollstem Maß gerecht geworden. Mit Euch gedenke Ich bewegten Herzens, aber auch 
mit Stolz, der im Kampf für unsere gerechte Sache heldenmütig gefallenen Kameraden. 
Ihnen und Euch allen — den Offizieren wie Mannschaften — gebührt höchste An 
erkennung, der Ich auch äußeren Ausdruck geben will, indem Ich zunächst den Tapfer 
sten der Tapferen Auszeichnungen verleihe." Wilhelm.
	        
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