Volltext: Der Völkerkrieg Band 1 (1 / 1914)

Während des Aufmarschs 
Deutschland in dm Tagen der Mobilmachung 
Erneuerung des eisernen Kreuzes 
5. August. 
Der Kaiser hat für den gegenwärtigen Feldzug den Orden deseisernenKreuzes 
erneuert. 
In der Urkunde heißt es: „Das eiserne Kreuz soll ohne Unterschied des 
Ranges und Standes an Angehörige des Heeres, der Marine und des Land 
sturmes, an Mitglieder der freiwilligen Krankenflege und an sonstige Personen, die eine 
Dienstverpflichtung mit dem Heere oder der Marine eingehen oder als Heeres- und 
Marinebeamte Verwendung finden, als eine Belohnung des auf dem Kriegsschauplatz 
erworbenen Verdienstes verliehen werden. Auch solche Personen, die daheim sich Ver 
dienste um das Wohl der deutschen Streitmacht und der seiner Verbündeten erwerben, 
sollen das Kreuz erhalten. 
Die für diesen Krieg wieder ins Leben gerufene Auszeichnung des Eisernen Kreuzes 
wird, wie früher, aus zwei Klassen und einem Großkreuze bestehen. Die 
Ordenszeichen sowie das Band bleiben unverändert, nur ist auf der Vorderseite unter 
dem W mit der Krone die Jahreszahl 1914 anzubringen. Die erste Klasse kann 
nur nach Erwerbung der zweiten verliehen werden und wird neben dieser getragen. 
Die Verleihung des G r o ß k r e u z e s ist nicht durch vorherige Erwerbung der ersten 
und zweiten Klasse bedingt. Sie kann nur erfolgen für eine gewonnene entscheidende 
Schlacht, durch die der Feind zum Verlassen seiner Stellung gezwungen wurde, oder für 
die selbständige, von Erfolg gekrönte Führung einer Armee oder Flotte, oder für die 
Eroberung einer großen Festung oder für die Erhaltung einer wichtigen Festung durch 
deren ausdauernde Verteidigung." 
Aufrufe des Kaisers 
6. August. 
An das deutsche Volk! 
Seit der Reichsgründung ist es durch 43 Jahre mein und meiner Vorfahren heißes 
Bemühen gewesen, der Welt den Frieden zu erhalten und im Frieden unsere kraftvolle 
Entwicklung zu fördern. Aber die Gegner neiden uns den Erfolg unserer Arbeit. Alle 
offenkundige und heimliche Feindschaft in Ost und West und von jenseits der See haben 
wir ertragen im Bewußtsein unserer Verantwortung und Kraft. Nun aber will 
man uns demütigen. Man verlangt, daß wir mit verschränkten Armen zusehen, 
wie unsere Feinde sich zu tückischen Ueberfällen rüsten. Man will nicht dulden, daß wir 
in entschlossener Treue zu unserem Bundesgenossen stehen, der um sein Ansehen als 
Großmacht kämpft und mit dessen Erniedrigung auch unsere Macht und Ehre verloren 
ist. So muß denn das Schwert entscheiden. Mitten im Frieden überfällt uns der Feind. 
Drum auf zu den Waffen! Jedes Zögern, jedes Schwanken wäre Verrat dem Vater 
lande gegenüber. Um Sein oder Nichtsein unseres Reiches handelt es sich, das unsere 
Väter sich neu gründeten, um Sein oder Nichtsein deutscher Macht und deutschen Wesens. 
Wir werden uns wehren bis zum letzten Hauch von Mann und Roß 
und wir werden diesen Kampf bestehen auch gegen eine Welt von Feinden. Noch nie 
ward Deutschland überwunden, wenn es einig war. Vorwärts mit Gott, der mit uns 
sein wird, wie er mit den Vätern war. 
Berlin, 6. August. Wilhelm.
	        
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