Volltext: Der Völkerkrieg Band 1 (1 / 1914)

Die Entwicklung der Schlachtlinie 
im Westen bis zum Kanal 
Gesamtüberblick über die Kämpfe 
Nach den Generalstabömeldungen 
10. September. 
Die östlich von Paris in der Verfolgung an und über die Marne vorgegangenen 
Heeresteile sind aus Paris und zwischen M e a u x und M o n t m i r a i l von über 
legenen Kräften angegriffen worden. Sie haben in schweren zweitägigen Kämpfen den 
Gegner aufgehalten und selbst Fortschritte gemacht. Als der Anmarsch neuer starker 
feindlicher Kolonnen gemeldet wurde, ist ihr Flügel zurückgenommen worden. Der 
Feind folgte an keiner Stelle. Als Siegesbeute dieser Kämpfe sind bisher 50 Geschütze 
und einige Tausend Gefangene gemeldet*). 
Der deutsche Kronprinz hat mit seiner Armee die Befestigte feindliche Stellung süd 
westlich von Verdun genommen. Teile der Armee greifen die südlich von Verdun 
liegenden Sperrforts an. Die Forts werden seit gestern durch schwere Artillerie beschossen. 
13. September. 
Ein Ausfall aus Antwerpen, den drei belgische Divisionen unternahmen, ist 
zurückgeworfen worden. 
14. September. 
Am rechten Heeresflügel finden schwere, bisher unentschiedene Kämpfe statt. 
Ein von den Franzosen versuchter Durchbruch wurde siegreich zurückgeschlagen. 
15. September. 
Der aus dem rechten Flügel des Westheeres seit zwei Tagen stattfindende Kampf 
dehnte sich heute aus die nach Osten anschließenden Armeen bis an Verdun heran 
aus. An einigen Stellen des ausgedehnten Kampffeldes sind bisher Teilerfolge der 
deutschen Waffen zu verzeichnen. Im übrigen steht die Schlacht noch. 
16. September. 
Die Lage auf dem westlichen Kriegsschauplatz ist unverändert. An einzelnen Stellen 
der Schlachtfront sind Angriffe französischer Truppen in der Nacht vom 15. auf den 
16. September zurückgewiesen worden. Einzelne deutsche Gegenangriffe waren erfolgreich. 
17. September. 
Das französische 13. und 4. Armeekorps und Teile einer weiteren Division sind südlich 
von N o y o n entscheidend zurückgeschlagen worden und haben mehrere Batterien verloren. 
Feindliche Angriffe gegen verschiedene Stellen der Schlachtfront sind blutig zu 
sammengebrochen. Ebenso ist ein Vorgehen französischer Alpenjäger am Vogesenkamm 
im Breuschtal zurückgewiesen worden. 
Bei Erstürmung des Chateau Brimont bei Reims sind 2500 Gefangene gemacht 
worden. Auch sonst wurden in offener Feldschlacht Gefangene und Geschütze erbeutet, 
deren Zahl noch nicht zu übersehen ist. 
*) Dieses Telegramm ist im Pariser „Temps" in folgender Verfälschung wiedergegeben: 
„Be 10 septembre, l’armee allemande, qui avait franchi la Marne, a £te vigoureusement 
ättaquee par les troupes franco-anglaises dans la region Paris-Meaux-Montmirail. La ba- 
taille a dure deux jours. L’armee allemande etait parvenue ä, repousser ses adversaires et 
accentuait son action offensive, lorsque des colonnes ennemies de renforts sont intervenues, 
nous forgant ä reculer et ä abandonner une cinquantaine de Canons. Les 
troupes alliees ont fait plusieurs milliers de prisonniers.“
	        
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