Volltext: Der Völkerkrieg Band 11 (11 / 1918)

142 Der türkische Krieg während des vierten K r i e g s h a l b j a h r e s 
Wochen nach der Besetzung der Stadt abgeliefert wurden. Bereits am 9. Juni war 
der größte Teil der Einwohnerschaft zurückgekehrt und unterwarf sich. Darunter waren 
fast alle „Offiziere" Ali Dinars und Notabilitäten des Sultanats Darfur. Der Sultan 
felbst hatte sich weiter nach Westen geflüchtet. 
Sir Reginald Wingate saßt das Ergebnis der Expedition dahin zusammen, daß durch 
die Niederwerfung des Sultans von Darfur eine große Gefahr für die englische Autorität 
in diesem Teile der Welt beseitigt und ein Gebiet von ISO 000 Quadratmeilen dem 
Sudan zurückgewonnen wurde." 
Personalien 
Nach den amtlichen Meldungen 
20. März 1916. 
Der Prinz von Wales ist gemäß seiner Bestallung als Stabskapitän beim Stabe des Ober- 
kommandierenden des Mittelmeer-Expeditionskorps in Aegypten eingetroffen. 
24. März. 
In Anbetracht der befriedigenden Lage in Aegypten, eine Folge des türkischen Mißerfolges an der 
Westgrenze, ist eine Reorganisation der Truppen in Aegypten vorgenommen worden. General 
A. Murray hat den Oberbefehl in Aegypten übernommen. General Maxwell hat sich nach 
England begeben. 
20. Mai 1916. 
General Bryan Mahon (bisher britischer Oberbefehlshaber in Saloniki, Bildnis vgl. XIII, 
nach S. 96) übernimmt das Kommando über die Truppen an der Westgrenze Aegyptens. An seiner 
Stelle erhielt General Milner die Oberleitung über das englische Expeditionskorps in Saloniki. 
Die Kämpfe in Südwest-Arabien 
Von Februar bis August 1916 
Chronologische Uebersicht nach den Meldungen des türkischen Hauptquartiers 
Amtliche britische Meldungen sowie ergänzende Mitteilungen sind beigegeben 
2. März 1916. 
Von der Jemenfront wird in Ergänzung des letzten Berichtes (vom 16. Februar 1916, vgl. 
XI, S. 323) gemeldet, daß beim letzten Kampf bei Dafiuch zwischen Scheich Osman und 
Lahadj der Feind 100 Tote hatte, darunter einen englischen General und den Führer des Landungs 
korps. Außerdem verlor der Feind zahlreiche Transporttiere. Der Feind machte während der Schlacht 
Gebrauch von giftigen Gasen. Der Emir der Stämme der Küstengegend von Aden bis Hadramut 
kam nach der Schlacht von Dafiuch und bot der osmanischen Regierung seine Unterwerfung an. Die 
östliche und westliche Küstengegend von Aden kam so unter oSmanische Herrschaft. In Wirklichkeit 
haben die Engländer nur einen schwachen Einfluß auf Aden und Scheich Osman. 
11. März 1916. 
An der Jemensront besetzte eine englische Abteilung aus 6000 Mann Infanterie und 600 Mann 
Kavallerie mit 12-c;m-Geschützen, die am 12. Januar früh aus der Richtung von Scheich Osman 
nördlich von Aden aufgebrochen war, den Ort Dafiuch und die 4 Kilometer südwestlich davon 
gelegenen Höhen. Obwohl diese Abteilung mit überlegenen Kräften einen Angriff gegen unsere Vor 
posten unternahm, wurde die Unternehmung des Feindes durch einen Gegenangriff zum Stehen ge 
bracht, den wir von Elwahte unternahmen. Der Kampf, der 3 Stunden dauerte, endete mit dem 
Rückzug des Feindes. Dem Schutz seiner weittragenden Geschütze hatte es der Feind zu verdanken, 
daß sich dieser Rückzug nicht in regellose Flucht auflöste. Der Feind versuchte von neuem in den 
von ihm im voraus in El Mejale, 4 Kilometer südlich von Dafiuch vorbereiteten Stellungen 
standzuhalten, konnte sich aber vor den heldenhaften Angriffen unserer aus Mudschahids bestehenden 
Truppen nicht halten und wurde gezwungen, sich in sein befestigtes Lager von Scheich Osman unter 
den Schutz der Geschütze seiner im Golf von Aden verankerten Flotte zu flüchten. Unsere Truppen 
zerstörten die feindlichen Befestigungsanlagen bei El Meihale sowie den Flecken gleichen Namens 
und nahmen alles Pioniermaterial in Besitz, das sie dort fanden. Eine Menge englischer Leichen,
	        
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