Volltext: Der Völkerkrieg Band 11 (11 / 1918)

Der Zusammenschluß der Entente während des fünften Kriegshalbjahres 
Regierungen stellten nach einer „Havas-Meldung" (25. VIII. 16) eine völlige Einigung 
in allen Fragen fest, die Gegenstand der Konferenz bildeten. Es wurde ein Arrangement 
getroffen, um die Zahlungen nach dem Auslande ficherzustellen und den Geldverkehr 
zwischen den beiden Ländern aufrechtzuerhalten. 
In einem Interview des Pariser „Times"-Korrespondenten mit dem französischen 
Finanzminister Ribot (13. IX. 16) betonte dieser, die Bank von Frankreich besäße eine 
Goldreserve von über 100 Millionen Psund Sterling. Frankreich sei daher in der Lage, 
England einen beträchtlichen Goldbetrag zu versprechen. Dasselbe hätten Rußland und 
Italien ihrer Fähigkeit entsprechend getan. Die französische Regierung stelle dieses 
Gold dem englischen Schatzamt als Anleihe zur Verfügung, wogegen das Schatzamt 
Frankreich in London einen Kredit in englischem Golde eröffnen werde. Auch „Daily Tele 
graph" (13. IX. 16) bemerkte, daß Frankreich auf der Konferenz in Calais versprochen 
habe, einen weiteren Goldbetrag zu liefern, fügte aber bei: „Frankreich und Rußland gaben 
bisher gewisse Goldbeträge, um den Wechselkurs zu verbessern und einen kleinen Teil 
der Schulden für Kriegsmaterial zu bezahlen. Aber leider denken Rußland und Frank 
reich nicht daran, zugunsten Englands ihr Gold in eine gemeinsame Kaffe zu tun." 
Diese Vereinheitlichung der Goldbestände der Entente, hatte wohl ihren Grund in 
dem Verlangen der amerikanischen Gläubiger nach einer stärkeren Deckung ihrer Entente- 
Anleihen in der Hand Englands. 
Die Eröffnung der russisch-englischen Handelskammer in London 
Am 30. November 1916 
Die Vorschläge der Pariser Wirtschaftskonferenz vom 14. bis 17. Juni 1916 (vgl. 
XIV, S. 19 f.), hatten, wie der „Neuen Zürcher Zeitung" (8. IX. 16) geschrieben wurde, 
„nichts Zwingendes an sich; es stand den einzelnen Regierungen und Parlamenten frei, 
sich dazu zu äußern und die zukünftigen Handelsbeziehungen so oder anders zu orien 
tieren. So gaben die Vertreter Rußlands anfänglich zu verstehen, daß es ihnen nicht 
möglich sei, gegenüber Deutschland eine Absperrungspolitik zu treiben, wenn nicht England 
und seine Verbündeten einen Ersatz für den preisgegebenen deutschen Markt lieferten." 
Einer der Versuche, die Handelsbeziehung Rußlands und Englands inniger zu ver 
knüpfen, war die Gründung einer russisch-englischen Handelskammer in London, 
bei deren feierlicher Eröffnung am 30. November 1916 der Minister Lord Robert Cecil 
anläßlich eines Frühstück einen Trinkspruch ausbrachte, in dem er u. a. sagte: 
„Ich glaube, daß unser Bündnis mit Rußland nicht bloß von wesentlicher Bedeutung ist für 
unser gemeinsames Ziel, sondern daß alle Elemente dauernder freundschaftlicher Beziehungen 
zwischen Rußland und uns in ihm enthalten stnd. ES entspricht genau jenen vitalen und wesent 
lichen Bedingungen, in denen wir alle übereinstimmen: Wir beten zu demselben Gott, wir be 
sitzen das nämliche Ideal, und mit Bezug auf die anderen Fragen, über die Meinungsverschieden 
heiten zu bestehen scheinen, mögen wir einer von dem anderen lernen, daß in unseren Beziehungen 
alle Elemente zu einer dauernden Union zum größten Segen der beiden Länder vorhanden sind. 
Und dies gilt auch in industrieller und kommerzieller Beziehung durchaus. Es ist dies die erste 
Union zwischen zwei Ländern, deren Wohlfahrt erhalten bleiben muß." 
Die technische Konferenz der Entente in Paris 
Am 15. Dezember 1916 
Die allgemeine technische Konferenz der Entente, die in der Wirtschaftskonferenz von 
Paris im Juni 1916 (vgl. XIV, S. 19 f.) beschlossen worden war, hielt am 15. Dezember 
1916 ihre erste Sitzung am Quai d'Orsay ab unter dem Vorsitz des französischen Ministers 
Elemente!. Nach der „Birschewyja Wjedomosti" beriet die Konferenz nicht nur über 
Erfindungspatente, Schutzmarken für Fabrikationserzeugnisse usw., sondern auch über
	        
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