Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

252 Die Ereignisse an der Ostfront im dritten Kriegsh alb j ahx 
münde. Unsere Truppen unternahmen, unterstützt von herbeigeeilten Reserven, einen Angriff und 
nahmen Bersemünde wieder. Am gleichen Tage griffen unsere neugebildeten litauischen Truppen 
stürmisch den Feind an und gaben so von neuem einen Beweis von Tapferkeit und Mut. Auf dem 
linken Dünaufer nördlich von Jlluxt haben wir nach Kampf das Gehöft Janopol besetzt. 
25. November 1915. 
Heeresgruppe des G.F.M. v. Hindenburg: Bersemünde ist fest in unserer Hand. Die 
Zahl der Gefangenen hat sich auf neun Offiziere, 750 Mann, die Beute auf drei Maschinengewehre erhöht. 
BeiderHeeresgruppedes G.F.M. Prinz Leopold vo n Bayern ist die Lage unverändert. 
Aus der russischen Meldung: Gestern abend versuchten die Deutschen, gegen Kemmern 
vorzurücken, wurden aber zurückgeschlagen. Beim Gehöft Bersemünde dauert der Kampf noch an. 
Während der Besetzung einer Anhöhe in dieser Gegend haben unsere Truppen 100 Deutsche gefangen 
genommen und sechs Maschinengewehre erbeutet. 
26. November. 
Heeresgruppe des G.F.M. v. Hindenburg: Ein Versuch der Russen, die Misse bei 
Pulpe zu überschreiten, wurde vereitelt. Feindliche Angriffe bei Bersemünde und auf der 
Westfront von Dünaburg sind abgeschlagen. 
Heeresgruppe des G.F.M. Prinz Leopold von Bayern: Nichts Neues. 
Aus der russischen Meldung: In der Gegend des Gehöfts von Bersemünde dauerte gestern 
der Kampf den ganzen Tag über an, ohne Ergebnisse auf der einen oder andern Seite. Gegen 
Abend ließ der Kampf an Heftigkeit nach. 
27. November. 
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz keine wesentlichen Ereignisse. 
28. November. 
Heeresgruppe des G.F.M. v. Hindenburg: Ein feindliches Flugzeug wurde bei Busch 
hof (südwestlich von Jakobstadt) durch Maschinengewehrfeuer heruntergeschossen. Es stürzte zwischen 
den beiderseitigen Stellungen ab und wurde in der Nacht von unseren Patrouillen geborgen. 
Heeresgruppe des G.F.M. Prinz Leopold von Bayern: Nordöstlich von Baranowitschi 
wurde ein russischer Vorstoß abgewiesen. 
29. November. 
Die Lage ist im allgemeinen unverändert. 
Aus der russischen Meldung: Nordwestlich von Dünaburg in der Gegend von Jlluxt und 
des Dorfes Kasimirschki eröffneten die Deutschen in der Nacht vom 27. auf den 28. November 
ein heftiges Artilleriefeuer gegen unsere Schützengräben und ergriffen die Offensive. Durch das kon 
zentrische Feuer unserer Artillerie und durch unser Gewehrfeuer zurückgeschlagen, zogen die Deutschen 
sich in ihre Schützengräben zurück und waren alsdann dem Feuer ihrer eigenen Batterien ausgesetzt. 
Unsere Truppen nützten das aus und stürmten ihrerseits zum Angriff vor. Infolge dieses Gegen 
angriffs wurden die Deutschen von dem Gehöft Kasimirschki und aus einem Gehölz westlich 
davon vertrieben. Ein Teil unserer Truppen drang in Jlluxt ein und besetzte den östlichen Vorort. 
In Entwicklung dieses Erfolges besetzten wir die beiden Friedhöfe des Dorfes und einen Teil der 
deutschen Schützengräben weiter südlich davon. Der Kampf entwickelt sich fortdauernd. Das Artillerie- 
feuer ist auf beiden Seiten heftig.... Südwestlich von Pinsk vollführten unsere Plänkler einen 
glänzenden Einbruch hinter die deutschen Linien. In der Nacht vom 27. auf den 28. November 
griffen sie, nachdem sie unbemerkt das Stabsquartier der 82. deutschen Division, das in einem 
Herrenhause bei Newel gelegen war, erreicht hatten, die Stabswache unvermutet an; mit Hand 
granaten und Bajonettstößen wurde die Wache niedergemacht, zwei Generäle, darunter der Komman 
dant der Division, ein Arzt und drei Offiziere wurden gefangen genommen. Deutsche Hilfstruppen, 
die vom Dorfe Gorynicze herkamen, zwangen unsere Plänkler, sich zurückzuziehen. Die Gefangenen 
wurden aus den Kämpfen entfernt. Unsere Verluste belaufen sich auf neun Mann verwundet und 
einen Toten. Offiziere und Soldaten wetteiferten an Tapferkeit. 
30. November. 
Die Lage ist unverändert. Ein deutsches Flugzeuggeschwader griff die Bahnanlagen von Ljacho- 
w i t s ch i (südöstlich von Baranowitschi) an. 
1. Dezember 1915. 
Keine wesentlichen Ereignisse.
	        
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