Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

Der Kampf um die Dardanellen und die Näumung der Gallipoli-Halbinsel 221 
Dazu wurde weiter am 15. August gemeldet, daß das englische Unterseeboot, welches das türkische 
Panzerschiff „Barbaroß-Hakredin" versenkte, von seiner Fahrt nicht zurückgekehrt ist. 
14. August 1915. 
An der Dardanellenfront schlugen wir am 12. August nördlich von Ari Burun einen gegen 
unseren rechten Flügel in der Ebene von Anafarta gerichteten feindlichen Angriff durch einen 
Gegenangriff zurück. Wir trieben den Feind bis einige hundert Meter hinter seine früheren 
Stellungen und machten einige Gefangene, darunter einen Offizier. Unsere Artillerie zerstreute 
durch ihr wirksames Feuer am 13. August in der Ebene von Anafarta ein feindliches Jnfan- 
teriebataillon und zwang es zu aufgelöster Flucht in der Richtung auf K emi kli Lim an. Die feind 
lichen Schiffe, die sich vor Kemikli Liman befanden, zogen sich vor unserem Feuer zurück. 
Bei Ari Burun beschossen wir die feindlichen Landungsbrücken und brachten dem Feinde große 
Verluste bei. In dieser Gegend versenkten wir auch eine Schaluppe, die mit Soldaten bemannt 
war. Bei Sedd-ül-Bahr zerstörte unsere Artillerie auf dem Linken Flügel die zum Bombenwerfen 
errichteten Werke. 
An der Küste von Kum Kale vertrieben unsere Batterien durch ihr Feuer die feindlichen Torpedo 
bootszerstörer, die vor der Meerenge kreuzten. 
Der Feind machte in diesen Tagen häufig von Dumdumgeschossen Gebrauch. Die feindlichen 
Flieger warfen am Abend des 12. August und am Morgen des 13. August von neuem Bomben 
auf die Hospitäler von Ari Burun, die das Zeichen des Roten Kreuzes tragen. Dabei wurden 
neun Soldaten verletzt. Wir erwähnen diese beiden Tatsachen mit Bedauern. 
Amtliche französische Meldung: An den Dardanellen haben die britischen Kräfte mit 
Erfolg eine Landung ausgeführt in der Gegend der Suvlabai. Sie haben Fortschritte erzielt 
weiter südlich in der Gegend von Kaba Tepe, wo es ihnen nach einem heftigen Kampfe gelang, auf 
den Abhängen des Sari-Bahir-Massivs Fuß zu fassen. Sie machten über 650 Gefangene und er 
beuteten neun Maschinengewehre. Die Kampfhandlungen auf diesem Punkte entwickeln sich weiter. 
Im Süden der Halbinsel sind alle türkischen Versuche, unsere Linien einzudrücken, gescheitert. Wir 
haben am 7. August leichte Fortschritte erzielt. Seither bestand die Tätigkeit vor der französischen 
Front hauptsächlich in Artilleriekämpfen mit merklichen Vorteilen für unsere Batterien. 
15. August. 
An der Dardanellenfront wiesen wir nördlich von Ari Burun am 14. August einen neuen Angriff 
des Feindes in der Ebene von Anafarta gegen unseren rechten Flügel zurück. An den andern 
Fronten nichts von Bedeutung. 
16. August. 
An der Dardanellenfront setzte der Feind, der seit dem 6. und 7. August fünf neue Divisionen 
gelandet hat, diese Kräfte ein, um unsere Stellungen zu beherrschen. Dank des heldenmütigen 
Widerstandes unserer Truppen und ihrer Gegenangriffe errang der Feind kein Ergebnis, obwohl er 
die Hälfte dieser neuen Kräfte dabei verlor; er hält sich nur auf den Uferabhängen. Am 15. August 
warfen wir in der Umgebung von Anafarta einen feindlichen Angriff mit bedeutenden Verlusten 
für den Gegner zurück. Wir nahmen einen Hauptmann und einige Soldaten gefangen und erbeu 
teten zwei Maschinengewehre sowie eine Menge Gewehre. Unsere Truppen besitzen gegenwärtig 
überall Stellungen, die diejenigen der Feinde beherrschen. 
Unsere Artillerie traf vor Ari Burun ein feindliches Torpedoboot, das sich brennend entfernte. 
Bei Sedd-ül-Bahr brachten wir auf unserem rechten Flügel, zwei bis drei Meter von den 
feindlichen Gräben entfernt, eine Mine zur Explosion, wodurch die feindliche Stellung mit ihrem 
Minenwerfer und ihren Drahtverhauen zusammenstürzte. Der Feind antwortete die ganze Nacht 
mit einer erfolglosen Vergeudung von Munition. 
17. Augnst 1915. 
An der Dardanellenfront warfen wir am 16. August unter beträchtlichen feindlichen Verlusten den 
Angriff einer feindlichen Division gegen unseren rechten Flügel in der Gegend von Anafarta 
zurück und erbeuteten ein Maschinengewehr und Kriegsmaterial. Unsere Artillerie traf an der Küste 
bei Kemikli einen feindlichen Transportdampfer und verursachte auf ihm einen großen Brand. 
Bei Ari Burun herrscht Ruhe. Bei Sedd-ül-Bahr versuchte der Feind nach heftiger Ar 
tillerievorbereitung einen Angriff mit Bomben gegen unseren linken Flügel. Er wurde durch un 
sere Gegenangriffe in seine früheren Stellungen zurückgeworfen und ließ eine Anzahl Toter zurück.
	        
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