Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

Zusammenfassende Darstellung der Kämpfe auf den italienischen Kriegsschauplätzen 3 
Zusammenfassende Darstellung der Kämpfe 
auf den italimischen Kriegsschauplätzen 
Vom IO. August 1915 bis 15. Februar 1916 
Zwischen den Jsonzo-Schlachten 
Vom 10. Äugn st bis 11. Oktober 1915 
Nachdem die Versuche der italienischen Heeresleitung zwischen Plava und dem Meere 
den Durchbruch durch die österreichisch-ungarische Jnsonzosront zu erzwingen in der 
zweiten (30. Juni bis 6. Juli 1915, vgl. VIII, S. 105 f.) und dritten (18. bis 27. Juli 
1915, vgl. VIII, S. 107 f.) Jsonzoschlacht blutig zurückgewiesen worden waren, beschränkte 
sie sich zunächst daraus, nur am unteren Jsonzo scharf zu demonstrieren, um öster 
reichisch-ungarische Kräfte festzuhalten, und verlegte ihre Hauptangriffskraft aus den 
Raum Tolmein — Karsreit — Flitsch, um sich des Zugangs zum Jdriatal und 
zur Karawankenbahn zu bemächtigen, den österreichisch-ungarischen Stellungen, die den 
Weg von Flitsch über den Predilpaß nach Tarvis sperren, flankierend beizukommen und 
sich aus diesem Wege dem verschanzten Lager von Tarvis und den noch immer un 
gezwungenen Befestigungen von Malborgeth zu nähern. „Die Angriffe der Italiener, 
die Kämpfe im Krngebiet und bei Tolmein, die am 14. August 1915 begannen und,* 
wie L. v. B. nach den Erzählungen eines Mitkämpfers in der „Frankfurter Zeitung* 
(2. X. 15) berichtete, „an Heftigkeit jenen am Plateau von Doberdo nur wenig nach 
standen, tobten in einer Breite von 25 Kilometern vom Becken von Flitsch bis südlich 
des Tolmeiner Brückenkopfes und konzentrierten sich zuletzt um den niedrigen Rücken 
des Mrzli Vrh, der die Krnstellung mit dem erwähnten Brückenkopf verbindet, sowie 
um die Höhenstellung von Santa Maria (468) und jene, die südlich davon, von ihr 
durch das enge Tal von Kozarcze getrennt, mit der Kote 588 kulminiert und bei dem 
Dorfe Selo endet.* 
Trotz der riesigen Munitionsmengen, die von der aus den gegenüberliegenden Höhen 
aufgestellten Artillerie verschossen wurden, konnte keiner der Jnfanterieangriffe, die mit 
besonderer Heftigkeit am 18. und 19. August vorgetragen worden sind, einen nennens 
werten Erfolg erzielen. Der letzte Vorstoß gegen den Tolmeiner Brückenkopf erfolgte 
am Abend des 23. August. Dann trat Ruhe ein. Erst am 26. August 1915 begannen 
sich die Italiener bei Flitsch wieder zu rühren. Kämpfe von einiger Bedeutung fanden 
dort statt; sie wurden auch in den beiden folgenden Tagen fortgesetzt, und kamen, da die 
Italiener sehr beträchtliche Kräfte einsetzten, erst am 28. August zum Stehen. Aber alle 
österreichisch-ungarischen Stellungen wurden behauptet. 
Nachts und beim Morgengrauen des 28. August wurden die italienischen Angriffe gegen 
die österreichisch-ungarischen Höhestellungen nördlich des Tolmeiner Brückenkopfs wieder 
aufgenommen, abermals ohne jeden Erfolg, denn die Meldung Cadornas vom 30. August 
(vgl. S. 19), es sei den italienischen Truppen gelungen jenseits von Flitsch vorzudringen, 
gibt insofern eine falsche Vorstellung der Ereignisse, als der Ort Flitsch gleich zu 
Ansang der Kämpfe von den österreichisch-ungarischen Truppen geräumt worden war 
(vgl. VIII, S. 26), aber etwa einen Kilometer vor ihren neuen Stellungen in ihrem 
Feuerbereich lag. 
Nach einem weiteren Angriff auf den Südteil des Tolmeiner Brückenkopfs am 3. Sep 
tember ließ die Angriffstätigkeit der Italiener abermals nach, um sich dann Mitte Sep 
tember zu einem nochmaligen energischen Versuch aufzuraffen, die Südwestfront hier vor 
Einbruch des Winters zu durchbrechen. Nach vergeblichen, aber verlustreichen Angriffen 
am 9. September und erhöhter Artillerietätigkeit in den folgenden Tagen tobte die eigent-
	        
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