Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

96 Der italienische Krieg während des dritten Kri e gsh alb j ahr es 
Aus der italienischen Meldung Nr. 178: Längs der Jsonzofront dauerte der Kampf 
gestern kräftig fort. Im Abschnitt von Zagora eroberten die Unsrigen ein starkes Sperrwerk im 
Talgrunde und machten dort 37 Gefangene. In der Zone von Görz dauerte das Bombardement 
von seiten unserer Artillerie intensiv fort, und es wurde mit Erfolg der Angriff auf die Höhen nord 
östlich von Oslavija eingeleitet. Auf dem Karst faßte unsere Infanterie nach einem glänzenden An 
griff festen Fuß auf dem Kamme des Monte San Michele unterhalb der dritten und vierten 
Spitze. Heftige Gegenangriffe zur Wiedereinnähme der verlorenen Stellungen scheiterten trotz starker 
Artillerievorbereitung am festen Widerstand der Unsrigen. Es wurden 75 Gefangene gemacht. 
Eines unserer Lustgeschwader überflog gestern das feindliche Flugfeld von Aisovizza, warf 
dort bis hundert Bomben ab und verwüstete es. Die Flugzeuge kehrten unversehrt zurück. 
21. November 1915. 
Die Italiener haben neuerdings Streitkräfte von der Tiroler Front ins Görzische gebracht. Unter 
Einsatz solcher Verstärkungen greift der Feind den ganzen Görzer Brückenkopf neuerlich an. 
Vor dem Monte Sabotino brachen mehrere Vorstöße in unserem Feuer zusammen. Im Ab 
schnitte von Oslavija gelang es dem Gegner, in unsere Verteidigungslinie einzudringen. Ein 
Gegenangriff brachte jedoch diese Stellung mit Ausnahme einer Kuppe nordöstlich des Ortes, um 
die noch gekämpft wird, wieder in unseren Besitz. Drei feindliche Vorstöße gegen Pevma mißlangen 
unter schweren Verlusten. Besonders heftige Angriffe waren auch diesmal gegen die Podgora 
gerichtet. Auch hier wurden die Italiener blutig abgewiesen. Der Raum beiderseits des Monte 
San Michele stand unter starkem Artilleriefeuer, nachmittags gingen am Nordhange des Berges 
bedeutende feindliche Kräfte vor; ihr Angriff scheiterte in unserem Kreuzfeuer. Das gleiche Schicksal 
hatten mehrere Vorstöße gegen den Abschnitt von San Martins und — nördlich des Görzer 
Brückenkopfes — gegen die Straßensperre bei Zagora. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 179: Der gestrige Tag war gekennzeichnet durch 
bedeutende Erfolge unserer Waffen längs der Jsonzofront, besonders auf den Höhen nördlich von 
Görz. Der Kampf begann während der Nacht durch kühne Oeffnung von Breschen in den tiefen 
Verhauen des Gegners und in den mächtigen feindlichen Verschanzungen. Bei Tagesanbruch griff 
unsere von der Artillerie ausgezeichnet unterstützte Infanterie das Dorf Oslavija und die Höhen 
nördlich und südwestlich dieser Ortschaft, beiderseits der Straße von St. Florian nach Görz an. Der 
Feind setzte uns äußerst hartnäckigen Widerstand entgegen. Aber durch die Wucht unseres Ansturms 
in Verwirrung gebracht, mußte er sein Heil in der Flucht suchen, wobei er seine Gräben voll von 
Toten sowie 459 Gefangene, darunter zahlreiche Offiziere, zurückließ. Verschiedene heftige Gegen 
angriffe des Feindes, von denen einige mit dem Rufe „Savoia" ausgeführt wurden, um die unsrigen 
irrezuführen, wurden alle mit unglaublicher Heftigkeit zurückgeschlagen. Auch auf den Höhen von 
Podgora und Kalvaria südlich von Calavia, haben wir, dank der bewundernswerten An 
strengungen unserer Truppen, unter dem wütenden Feuer der feindlichen Artillerie zwei Reihen feind 
licher Gräben durchstoßen und beinahe die Kammlinie erreicht. Auf dem Karst rückten wir fort 
gesetzt auf den Südhängen des Monte San Michele und südwestlich von San Martina vor, 
indem wir den Gegner von Graben zu Graben trieben und ihm 137 Gefangene abnahmen. 
Eines unserer Luftgeschwader griff neuerdings bei ungünstigen Witterungsverhältnissen das Flug 
feld von Aisovizza an und warf hundert Granaten ab. Alle Flugzeuge kehrten unversehrt zurück. 
22. November 1915. 
Die Italiener setzten den Angriff auf den ganzen Görzer Brückenkopf ebenso hartnäckig wie 
erfolglos fort. Besonders erbittert war der Kampf im Abschnitte von Oslavija, wo die bewährte 
dalmatinische Landwehr, unterstützt durch das tapfere Krainer Infanterieregiment Nr. 17, den vor 
gestern noch in Feindeshand gebliebenen Teil unserer Stellung vollständig zurückeroberte. Der Süd 
teil der Podgora wurde fünfmal angegriffen; die verzweifelten Vorstöße der Italiener brachen 
jetzt teils im Feuer, teils in Handgranatenkämpfen zusammen. Im Abschnitt der Hochfläche von 
Doberdo waren die Anstrengungen des Feindes hauptsächlich gegen den Raum von San Martins 
gerichtet. Nach starker Artillerievorbereitung vermochten die Italiener hier in unsere Kampffront 
einzudringen, ein nächtlicher Gegenangriff brachte aber das Verlorene bis auf ein kleines vorspringen 
des Grabenstück wieder in unsern Besitz. Nördlich des Brückenkopfes von Görz über 
schritten schwächere feindliche Kräfte südlich Zagora den Jsonzo. Abends war aber das linke Fluß 
ufer von diesen Italienern wieder gesäubert.
	        
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