Volltext: Der Völkerkrieg Band 7 (7 / 1917)

84 Der italienische Krieg während des dritten Krieg s h a lb j ah res 
lesei (2200 Meter) einen bedeutenden Stützpunkt der feindlichen Verteidigung an, bestehend in einer 
Redoute und mehreren Reihen aneinander stoßender Verschanzungen. Nachdem die feindliche Ver 
teidigungslinie durch die Artillerie zusammengeschossen war, drangen unsere Infanteristen mit dem 
Bajonett ein und eroberten sie, indem sie 277 Kaiserjäger gefangen nahmen, darunter neun Offiziere 
und neun Maschinengewehre und viel Kriegsmaterial erbeuteten. 
31. Oktober 1915. 
An der Tiroler Front wurden abermals feindliche Angriffe im Tonalegebiet blutig abgewiesen. 
Im Vorfeld unserer Befestigungen auf dem Col di Lana trat Ruhe ein. Wie überall, so ist auch 
hier die Hauptstellung fest in unserer Hand. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 158: Im Asticotale versuchten am 29. Oktober 
feindliche Abteilungen, indem sie Uebergabe vortäuschten, sich unseren Stellungen auf dem Toraro- 
Kopfe zu nähern, der bereits am Abend des 25. Oktober vergeblich angegriffen worden war. Unsere 
Truppen durchschauten den Betrug und eröffneten das Feuer. Es folgte ein heftiges Handgemenge, 
das mit einer vollständigen Niederlage des Gegners endete, der 200 Leichen auf dem Felde in 
unseren Händen ließ. Es wurden auch mehr als 100 Gewehre und viele Munition erbeutet. An 
der Spitze des Rienztales griff der Feind in der Nacht auf den 30. mit beträchtlichen Kräften 
unsere vorgeschobenen Stellungen vom Sexten st ein an. Nach erbittertem Widerstand mußten 
die Unsrigen weichen, allein am Morgen erhielten sie Verstärkung, schlugen den Gegner zurück und 
befestigten sich stark in der eroberten Stellung. 
1. November. 
Wie am Jsonzo (vgl. die Meldung S. 65) behielten auch die Verteidiger von Tirol und Kärnten 
ihre seit Kriegsbeginn heldenmütig behaupteten Stellungen fest in Händen. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 169: Auf dem Hoch-Cordevole hat unsere 
Offensive neue Fortschritte im Talgrunde und auf der Südwestflanke des Col di Lana gemacht. 
In der Zone von Falzarego wurde ein Angriff gegen den kleinen Lagazuoi abgewiesen. 
. November. 
An den übrigen Teilen der Südwest front fanden keine bemerkenswerten Ereignisse statt. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 162: Auf dem gebirgigen Teil des Kriegsschauplatzes 
lähmt dichter und anhaltender Nebel die Tätigkeit der Artillerie. Ein feindlicher Versuch, sich 
Pontafels zu bemächtigen, scheiterte. 
Dazu wurde am 6. November aus dem K. und K. Kriegspressequartier berichtigend ge 
meldet: „Die Angabe des italienischen Generalstabsberichts am 4. November, daß wir versucht hätten, 
uns des Dorfes Pontafel zu bemächtigen, welches Unternehmen aber gescheitert wäre, ist ein 
ebenso unlauterer wie ungehöriger Versuch, die Außenwelt irrezuführen und italienische Erfolge vor 
zutäuschen. Pontafel liegt ebenso vor unserer Stellung, wie vor der feindlichen. Es war nie vom 
Feinde besetzt und konnte daher auch nicht von uns angegriffen werden. Dieser Marktflecken wurde 
lediglich von feindlichen Patrouillen betreten. Die gelegentlich von Italienern gehißten Trikoloren 
wurden jedesmal, wie bereits gemeldet, von uns entfernt und eingebracht. Eigene Patrouillen gehen 
öfter weit über Pontebba in italienisches Gebiet vor. Es sei nur nochmals ausdrücklich festgestellt, 
daß ein Angriff in diesem Raume überhaupt nicht stattgefunden hat." 
7. November. 
Die Lage ist unverändert. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 165: Im Fellatale rückte eine feindliche Ab 
teilung, die sich mit weißen Mänteln bekleidet hatte, anr 6. November gegen unsere Stellungen am 
Kreuzweg des Tarond vor. Sie wurde angegriffen und mit großen Verlusten zurückgeschlagen. Im 
Seebachtale vermochte eine unserer auf Erkundigung befindlichen Abteilungen vor dem Schützen 
graben von Sella Nevea zahlreiche gegnerische Kräfte auf sich zu lenken, die das Ziel unseres wirk 
samen Artillerie- und Jnfanteriefeuers waren und zerstreut wurden. 
8. November 1915. 
Um den Col di Lana wurde heftig gekämpft. Nachmittags siel die Spitze dieses Berges in die 
Hände der Italiener; abends wurde sie von unseren Truppen durch einen Gegenangriff zurück 
gewonnen. Die feindliche Artillerie hat das Feuer auf die Südfront von Riva eröffnet. 
Aus der italienischen Meldung Nr. 166: Im Daonetal stürmte eine unserer Pa 
trouillen bei Ponte Murandin zwischen den Ortschaften Daone und Ribor gegen feindliche Abteilungen
	        
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