Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

Die Blutverluste der Entente an der Westfront 243 
Sie wollen nach England fahrn und haben da viel zu essen. Wenn das krieg ist 
fertig, sie kannen nach Deutschland zurick fahrn ganz frie, order zu einen anderen Lande 
ob sie wollen. 
Wenn sie in England sind wir wollen jaden solda 125 marks geben. Ein Englishe 
soldat, er kann et wass Deutsch sprechen, will on das Boutillerie Weg watton. 
Ich guaranteer sie alle das ich haben hier geschrieben. 
Zu leben ist gut — Danken sie ob ihr Hause Machten sie kein mehr krieg, 
aber kommen und leben sie wohl. 
Das zeit ist blos from Montag sechs uhr (abend) 6th Dezember 1915 zu Deainstag 
sechs uhr (morgen) 7th Dezember 1915. 
Durch diese zeit mein officiers und soldaten will kein krieg on das Boutillerie Weg 
machten. Sie müssen on das zitte der Weg laufen und es muß ganz dunkel sein. 
Sie kannen sus mir rechnen Kommen Sie, jetzt ist der zeit. 
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" (30.1. 1916) schließt ihre Betrachtung über 
diese „Fliegergrüße" mit den Worten: „Wie im Laufe des Krieges auf dem Gebiete 
der lebenvernichtenden Waffen die Technik immer größere Fortschritte gemacht hat, so 
sucht man auch die Gase, die aus einer schriftstellerischen Propaganda, wie sie die „Feld 
post" darstellt, ausströmen sollen, mit möglichst raffinierten Giften zu sättigen. Man 
fordert die Soldaten nicht mehr aus, sich gefangen nehmen zu lassen. Man hat ein 
gesehen, daß man damit nicht zum Ziel kommt. Man greift zu den verfeinerten Mitteln 
der Entstellung von Tatsachen und mischt dies unauffällig aber reichlich mit Erlogenem. 
Im Vertrauen aus seine alte Kunst des „corriger la fortune“ sendet der Feind seine 
Machwerke aus den Lüften herab. Hat aber einmal der deutsche Soldat ihren wahren 
Sinn erfaßt — und auch geschickte Lügen haben kürzere Beine als die Wahrheit —, dann 
wird er diese Papiere vergnügt ihrer eigentlichen Bestimmung zuführen." 
Die Blutverluste der Entente an der 
Westftont 
Die englische Zeitschrift „The New Statesman" hat nach Mitteilungen der „Deutschen 
Warschauer Zeitung" (5. XII. 15) Angaben gemacht, welche die französischen Ver 
luste bis Mitte August 1915 auf 2,7 Millionen bezifferten. Die Zahl der Toten wurde 
dabei mit 600 000 berechnet, was sicher zu gering war. Durch die Herbstoffenstve Joffres 
ist nun, wie der „Kölnischen Zeitung" (24.1. 16) geschrieben wurde, noch eine Einbuße von 
mehr als 130 000 Mann hinzugekommen. Da in den Verhandlungen des Haushaltsausschusses 
der Kammer durchsickerte, daß im Kriegsministerium die Personalakten von 1,8 Millionen 
Ernährern von Witwen und Waisen aus diesem Kriege, wie der etwas gewundene Aus 
druck im „Figaro" lautete, liegen, so sind, wenn man die Zahl der ohne Hinterbliebene 
getöteten Leute gar nicht mitrechnet, sicher 1,8 Millionen Tote anzunehmen. Die 
Zahl der dauernd Invaliden wird auf das 150fache des Friedenssatzes von jährlich 
rund 7000 angegeben, d. h. 1,05 Millionen. Von den übrigen Verwundeten wird sicher 
noch ein Teil dauernd kriegsunfähig; aber auch wenn wir die günstigsten Verhältnisse an 
nehmen, kommen wir zu der Zahl von 2,85 Millionen endgültig aus dem Dienst ge 
schiedener Leute, die sich durch Gefangene und Vermißte aus 3,4 Millionen erhöht. 
Das ist ein Zwölftel der gesamten Bevölkerung Frankreichs im Jahre 1911 und das 
Zehnfache der männlichen Geburten dieses Jahres sowie weit über die Hälfte der 
Wehrfähigen von 28 Jahrgängen des Wehrgesetzes vom 7. August 1913 bei regel 
mäßigen prozentualen Abgängen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.