Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

214 Die Ereignisse an der Westfront im dritten Kriegshalbjahr 
Von den feindlichen Staatöoberhävptern 
und Heerführern 
Personalien 
Nach amtlichen Meldungen und ergänzenden Mitteilungen 
Ende Juli 1915. 
Oberst Ässer wurde zum Kommandeur des englischen Stützpunktes Havre ernannt als 
Nachfolger des Generals Williams, der mit dem Kommando einer Armee betraut wurde. 
29. September. 
General March and ist in den Champagne-Kämpfen (vgl. S. 94) durch Verletzungen an der 
Wirbelsäule schwer verwundet worden. 
General Marchand ist der ehemalige Oberstleutnant Marchand, der 1898 am oberen Nil Faschoda 
besetzt hatte. Er wurde sodann wegen seiner Teilnahme an antirepublikanischen Agitationen abgesetzt, 
aber bei Beginn des Kriegs wieder reaktiviert und zum Brigade- und Divisionsgeneral ernannt. 
30. September. 
G e n e r a l C r e m i e r, der am 28. September Versuchen auf dem Manöverfeld von Satory beiwohnte, 
wurde durch die Explosion einer Mine schwer verletzt. Sein rechter Oberschenkel wurde zerschmettert. 
1. Oktober. 
Die englischen Generale Sir Thomson Cap per und Thesiget sind in Flandern gefallen. 
25. Oktober. 
Präsident Poincare verlieh bei seiner Zusammenkunft mit König Georg (vgl. S. 219) dem Prinzen 
von Wales, der seit Beginn des Krieges an der Front weilt, das Kriegskreuz. 
9. November. 
Der ehemalige Direktor des Militärluftschiffwesens, General Hirsch au er (vgl. VII, S. 267), ist 
durch einen Granatsplitter verletzt worden. 
10. November. 
General Maud'huy wurde zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt. General Foch erhielt 
das Großkreuz der Ehrenlegion. 
15. November. 
Durch Königliche Order sind dreizehn englische Stabsoffiziere, darunter drei Generale, 
auf ihr Ansuchen zur Disposition gestellt worden. 
3. Dezember 1915. 
Der französische Kriegsminister General Gallioni unterbreitete Präsident Poincare folgenden 
Bericht: Das Dekret vom 28. Oktober 1915 ordnet an, daß die Regierung, die mit der Wahrung 
der vitalen Interessen des Landes betraut ist, einzig befugt ist, dem Kriege ein politisches Ziel zu 
setzen. Wenn der Kampf sich auf mehrere Fronten ausdehnt, ist es die Regierung, die den Haupt 
gegner bezeichnet, gegen den der größte Teil der Streitkräfte geworfen werden muß. Sie ver 
fügt infolgedessen über die Aktionsmittel und die Hilfsquellen jeder Art und stellt sie zur vollen 
Disposition der mit dem Oberbefehl auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen beauftragten Generale. 
Die auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen gemachten Erfahrungen beweisen, daß eine einheitliche 
Leitung zur Führung des Krieges unerläßlich ist, und daß diese einheitliche Leitung nur gesichert 
werden kann, wenn an der Spitze unserer Armeen ein einziger, für die militärischen Operationen 
verantwortlicher Chef steht. Aus diesem Gesichtspunkte heraus unterbreite ich Ihrer Genehmigung 
folgenden Dekretsentwurf: 
Erster Erlaß: Der Oberbefehl über die nationalen Armeen — mit Ausnahme der Streit 
kräfte auf den vom Kolonialminister, dem Oberbefehlshaber der Land- und Seestreitkräfte Nordaftikas 
und dem Generalresidenten in Marokko abhängigen Kriegsschauplätzen — wird einem Divisionsgeneral 
anvertraut, der den Titel Oberbefehlshaber der französischen Armee führt. Art. II. Weitere Erlasse 
und Weisungen werden die Durchführungsbedingungen des gegenwärtigen Erlasses regeln. 
Zweiter Erlaß: General Joffre, Oberbefehlshaber der Nordostarmeen, wird zum Ober 
befehlshaber der französischen Armeen ernannt. 
Präsident Poincar6 hat darauf beide Erlasse unterzeichnet.
	        
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