Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

Kämpfe an der Westfront nach der sranz.-engl. Herbstoffenstve bis zur Verdun-Schlacht 135 
Aus der französischen Abendmeldung: Am Hartmannsweilerkopf unternahm der Feind 
im Laufe der letzten Nacht nach einem heftigen Bombardement auf unsere Stellungen zwischen dem 
Rehfelsen und dem Hirzen st ein einen Angriff, konnte aber nur in einem kleinen Teile eines 
Grabens Fuß fassen, aus dem wir ihn heute morgen durch einen Gegenangriff vertrieben. Gefangene 
und ein Maschinengewehr sind in unsern Händen geblieben. 
9. Januar 1916. 
Südlich des Hartmannsweilerkopfes, am Hirzen st ein, gelang es gestern, die letzten der am 21. De 
zember 1915 in Feindeshand gefallenen Gräben zurückzuerobern, dabei 20 Offiziere, 1083 Jäger ge 
fangen zu nehmen und 15 Maschinengewehre zu erbeuten. 
Aus der französischen Abendmeldung: In den Vo gesen richteten wir auf ein Dorf nörd 
lich von M etz eral ein wirksames Bombardement. Die Deutschen, die das Dorf räumten, wurden unter 
das Feuer unserer 75er Geschütze genommen. Nordwestlich von Münster bei Stoßweier riefen wir 
in den deutschen Werken mehrere Feuersbrünste hervor. Südlich des Hartmannsweilerkopfes 
gelang es den Deutschen nach einer Reihe fruchtloser Angriffe, die auf eine heftige Beschießung folgten, 
sich eines kleinen Passes, der nördlich des Hirzensteingipfels liegt, zu bemächtigen; es wurden daher 
unsere Truppen, die diesen Gipfel besetzt hielten, zurückgenommen. Aus Zeugenaussagen geht hervor, daß 
unser genaues Sperrfeuer dem Feinde beträchtlichen Schaden zufügte. Der Artilleriekampf dauert fort. 
10. Januar. 
Nordwestlich von Massiges in Gegend des Gehöftes Maisons-de-Champagne führten Angriffe 
unserer Truppen zur Wegnahme der feindlichen Beobachtungsstellen und Gräben in einer Ausdehnung 
von mehreren hundert Metern. 423 Franzosen, unter ihnen sieben Offiziere, fünf Maschinengewehre, 
ein großer und sieben kleine Minenwerfer fielen in unsere Hand. Ein französischer Gegenangriff östlich 
des Gehöftes scheiterte. 
Ein deutsches Flugzeuggeschwader griff die feindlichen Etappeneinrichtungen in Furnes an. 
Französische Nachmittagsmeldung: In der Champagne entwickelte der Feind einen Angriff, 
der gestern von ihm unter dem Schutze einer heftigen Beschießung besonders mit Granaten, die er 
stickende Gase entwickelten, ausgelöst worden war. Im Laufe des Tages und in der Nacht versuchte 
der Feind vier konzentrische Aktionen auf einer Front von acht Kilometern von La Courtine bis zum 
Mont T6tu (westlich und östlich der Höhe von Le Mesnil). Ueberall hat unser Feuer den Gegner 
dezimiert, indem es seine Offensive aufhielt. Es gelang dem Feinde für einen Augenblick, auf zwei 
Punkten unserer ersten Linie Fuß zu fassen, nordöstlich der Höhe von Le Mesnil und westlich des Mont 
Tetu. Ein kräftiger Gegenangriff vertrieb ihn sogleich wieder daraus. Er hält zur Stunde nur noch 
zwei kleine vorgeschobene Grabenstücke besetzt. 
Aus der französischen Abendmeldung: In der Champagne dauert der Kampf tagsüber 
fort. Eine Reihe von Angriffen ermöglichte uns, fast sämtliche verloren gegangene Teilstücke nach 
einander wieder zu besetzen. Es bestätigt sich, daß der deutsche Angriff gleich bedeutend war in bezug 
auf die ins Treffen geführten Bestände wie auf die ins Werk gesetzten Mittel. Die weitumfaffende 
Unternehmung, die bestimmt war, bedeutende Ergebnisse zu erwirken, führte dadurch zu einer ent 
scheidenden Schlappe. Wir wissen aus sicherer Quelle, daß eine ganze Brigade auf einen einzigen 
Punkt der breiten Angriffsfront geworfen wurde. 
11. Januar 1916. 
Feindliche Vorstöße gegen die nordwestlich von Massiges genommenen Gräben wurden abgewiesen. 
Die Zahl der dort.gemachten Gefangenen erhöht sich auf 480 Mann. 
Ein französisches, mit einer 3,8 Zentimeter-Kanone ausgerüstetes Kampfflugzeug wurde bei Woumen 
(südlich von Dixmuiden) durch Abwehrfeuer und einen Kampfflieger zur Landung gezwungen. Das 
Flugzeug ist mit seinen Insassen unversehrt in unsere Hände gefallen. Bei Tournay wurde im Luft 
kampf ein englischer Doppeldecker abgeschossen. 
Aus der französischen Nachmittagsmeldung: Neue Nachrichten aus der Champagne be 
stätigen, daß unser Artilleriefeuer zur Verteidigung der Gräben und unsere Gegenangriffe einen be 
deutenden feindlichen Angriff vollständig zum Scheitern brachten. An dem Angriff nahmen drei deutsche 
Divisionen teil. Unsere Gegenangriffe mit Handgranaten haben heute nacht den Feind aus den von 
ihm besetzten Horchposten vertrieben, mit Ausnahme eines kleinen Rechtecks bei Maisons-de-Cham- 
pagne, wo sich seine Abteilungen mit Mühe halten. Unser Feuer, besonders dasjenige unserer Ar 
tillerie, hat den Deutschen sehr schwere Verluste zugefügt.
	        
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