Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

132 Die Ereignisse an der Westfront im dritten Kriegshalbjahr 
Aus der französischen Nachmittags Meldung: In den Vogesen hat uns der gestern 
von unseren Truppen unternommene Angriff gestattet, unsere Stellungen auf dem Osthange des 
Hartmannsweilerkopfes merklich zu erweitern. Die Zahl der gefangen genommenen Deutschen 
beträgt nunmehr 1300, darunter 21 Offiziere; sie gehören sechs verschiedenen Regimentern an. 
Aus der französischen Abendmeldung: In den Vogesen gingen am Hartmanns 
kopf unsere Schützengrabenteile an den Nordabhängen des Gipfels wieder an ihre früheren Besitzer 
über. Im Zentrum und zur Rechten, das heißt auf dem Bergrücken südöstlich des Gipfels und weiter 
südlich bis gegenüber von Wattweiler haben wir das eroberte Gelände auf einer Front von zwei Kilo 
metern vollständig behauptet. Ein Schneesturm unterbrach die Operationen. Im Verlaufe des Nach 
mittags beschoß der Feind die Nordabhänge des Gipfels des Hartmannsweilerkopfes heftig. 
23. Dezember 1915. 
In heißem Ringen nahmen gestern die tapferen Regimenter der 82. Landwehrbrigade die Kuppe 
des Hartmannsweilerkopfes zurück. Der Feind erlitt außerordentlich schwere blutige Verluste 
und ließ 23 Offiziere 1530 Mann als Gefangene in unseren Händen. Mit der Ausräumung einiger 
Grabenstücke am Nordabhang, in denen die Franzosen noch sitzen, sind wir beschäftigt. 
Die Angabe im französischen Tagesbericht von gestern abend (vgl. oben), es seien bei den Kämpfen 
um den Kopf am 21. Dezember 1915 1300 Deutsche gefangen worden, ist um mindestens die Hälfte 
übertrieben. Unsere gesamten Verluste einschließlich der Toten, Verwundeten und Vermißten betragen, 
soweit es sich bisher übersehen läßt, etwa 1100 Mann. 
Aus der französischen Nachmittagsmeldung: In den Vogesen ist die Lage am 
Hartmannsweilerkopf auf unserem linken Flügel, wo feindliche Gegenangriffe erfolgten, un 
verändert; auf dem rechten Flügel sind wir im Laufe des gestrigen Tages vorgerückt. 
24. Dezember. 
Das feindliche Artilleriefeuer war stellenweise lebhaft, besonders in den Vogesen. Ein nächt 
licher Handgranatenangriff gegen unsere Höhenstellung nördlich von Souain wurde leicht abge 
wiesen. Die Stellung auf dem Hartmannsweilerkopf ist restlos zurückgewonnen. Auch aus 
den Grabenstücken auf dem Nordhang des Berges sind die Franzosen vertrieben. 
Aus der französischen Abendmeldung: In den Vogesen unternahm der Feind am 
Hartmannsweilerkopf nach einem lebhaften Bombardement einen Angriff auf der ganzen 
Front unserer eroberten Stellungen zwischen dem Gipfel des Hartmannsweilerkopfes und der Um 
gebung von Wattweiler. Er wurde überall abgeschlagen. 
25. Dezember. 
Westlich von La Bassee wurden die feindlichen, gegen unsere Stellung vorgetriebenen Minen 
anlagen durch eine erfolgreiche Sprengung unserer Truppen zerstört. Sonst hat sich nichts von Be 
deutung ereignet. 
Aus derfranzösischenAbendmeldung: In den Vogesen ziemlich anhaltendes Artillerie- 
duell. Der Feind bombardierte wirkungslos unsere Stellungen auf der Front des Hirzenstein 
und auf den Nordabhängen des Hartmannsweilerkopfes. 
26. Dezember. 
Bei andauerndem Regenwetter war die Gefechtstätigkeit auf dem größten Teil der Front nur 
gering, lebhafter in Gegend nördlich von Albert, an einzelnen Stellen der Champagne und 
in den Vogesen, nördlich von Senn he im. 
27. Dezember. 
Ein von den Franzosen nördlich Neuville vor unserer Stellung gesprengter Trichter ist von 
uns besetzt. Eine feindliche Sprengung auf der C o m b r es-H ö h e richtete nur geringe Beschädigungen 
an. Sonst keine Ereignisse von Bedeutung. 
Aus der französischen Abendmeldung: Im Artois haben wir gestern abend eine Mine 
nordwestlich von Punkt 140 gesprengt, deren Trichter der Feind, von uns daran verhindert, nicht 
besetzen konnte. 
28. Dezember 1915. 
Durch das Feuer eines feindlichen Monitors wurden inWestender-Bad drei Einwohner, darunter 
zwei Frauen, getötet. 
An der Front entwickelten sich zeitweise lebhafte Artillerie-, Handgranaten- und Minenkämpfe. Am 
Hirzenstein erfolgte heute früh ein ftanzösischer Vorstoß; nähere Meldungen liegen noch nicht vor.
	        
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