Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

124 Die Ereignisse an der Westfront im dritten Kriegshalbjahr 
zum Angriff vor. Ein kurzer Kampf entspann sich und endete zu unserem Vorteil. Es gelang dem 
Feinde nicht, unsere Gräben zu erreichen; er hat den durch die Explosion gebildeten Trichter besetzt. 
Nichts zu melden auf dem Rest der Front. Im Laufe des gestrigen Tages warfen unsere Flugzeuge 
neun Granaten von neunzig Millimetern auf den Bahnhof von Noyon und zwangen zwei Fesselballons 
zum Absteigen. Nordöstlich von Thezey-St. Martin in der Gegend von Pont-u-Mousson 
vertrieb eines unserer Flugzeuge ein deutsches Flugzeug und holte es herunter, so daß es in den 
feindlichen Linien niederfiel. 
Aus der französischen Abendmeldung: Im Laufe des Tages waren unsere Flugzeuge 
fortgesetzt äußerst tätig. In Belgien verfolgte eines unserer Flugzeuge ein Luftgeschwader, wobei 
es ihm gelang, ein deutsches Flugzeug auf der Höhe des Bades West ende herunterzuholen. Ein 
deutsches Torpedoboot und Rettungsboote verließen sofort Middelkerke, um es zu retten. Wasser 
flugzeuge der Verbündeten und unsere Artillerie griffen die Boote an und versenkten eines davon... 
Ein Geschwader von zehn Flugzeugen bombardierte die Flugzeugschuppen von Habsheim östlich 
von Mülhausen; acht Granaten von 155 Millimeter und zwanzig von 90 Millimeter wurden auf 
die Schuppen geworfen, die Feuer fingen. Ein dort befindliches Aviatikflugzeug wurde durch 
unsere Geschosse beschädigt. Der Feind versuchte vergeblich, die Verfolgung einzuleiten. Ein von 
mehreren Kugeln getroffenes Aviatikflugzeug mußte landen, ein anderes überschlug sich bei Lutterbach. 
In der Gegend von Nancy wurde ein deutsches Flugzeug durch eines unserer Jagdflugzeuge 
angegriffen. Der französische Apparat näherte sich dem Gegner, und es gelang ihm, ihn herunter 
zuholen. Ein anderes deutsches Flugzeug, welches dem Kampf beiwohnte, machte kehrt. 
29. November 1915. 
Auf der ganzen Front herrschte bei klarem Frostwetter lebhafte Artillerie- und Fliegertätigkeit. 
Nördlich von St. Mihiel wurde ein feindliches Flugzeug zur Landung vor unserer Front gezwungen 
und durch unser Artilleriefeuer zerstört. 
In Co min es sind in den letzten zwei Wochen durch feindliches Feuer 22 Einwohner getötet und 
acht verwundet worden. 
Aus der französischen Nachmittagsmeldung: Neue Einzelheiten über ein im vorher 
gehenden Communique gemeldeten Handstreich gegen eines unserer Werke östlich von Berry-au-B ac 
bestätigen die Schlappe des Gegners. Eine feindliche Abteilung, die mit dem Bajonett angegriffen 
wurde, entfloh, indem sie mehrere Leichen auf dem Gelände und uns Gefangene zurückließ. 
Am gestrigen Tage überflogen vier deutsche Flugzeuge Verdun und warfen Bomben, ohne 
Materialschaden anzurichten. Als Repressalien warfen fünf unserer Flugzeuge etwa 20 Granaten 
auf den Bahnhof von Brieulles südlich von Stenay, wodurch die Eisenbahnlinie unterbrochen wurde. 
Ein gegen Norden fahrender Zug mußte schnell umkehren. 
Aus der französischen Abendmeldung: Nördlich des Labyrinths, im Artois, haben wir 
durch eine lebhafte Beschießung den Feind aus dem Trichter verjagt, den er seit gestern besetzt hielt. 
Die Verluste des Feindes sind beträchtlich, die unsrigen leicht. Nichts zu melden auf dem Rest 
der Front. 
30. November 1915. 
Die Gefechtstätigkeit ist auf Artillerie-, Wurfminen- und Minenkämpfe an verschiedenen Stellen 
der Front beschränkt. 
Meldung des Feldmarschalls Sir John French: In der Nacht vom 25. November 
erzwang eine Abteilung unserer Truppen den Eintritt in die feindlichen Schützengräben beim Gehölz 
von Gommecourt. Nachdem die Deutschen diese Abteilung mit Handgranaten überschüttet hatten, 
zog sie sich in ihre Gräben zurück. 
Es wurde von uns eine Mine in der Front von Givenchy am 25. November während der 
Nacht gesprengt, wobei zwei feindliche Galerien zerstört wurden und einer feindlichen Bombenwerfer 
abteilung einige Verluste beigebracht worden sind. Während der letzten Tage bombardierten wir 
mehrere feindliche Grabenabschnitte, die feindliche Artillerie war östlich Aveluy, nordöstlich von 
Loos, östlich von Neuve-Chapelle sowie östlich von Armentiöres und Dpern tätig. 
Die feindlichen Flugzeuge waren sehr tätig, am 28. November fanden während des Tages nicht 
weniger denn fünfzehn Luftkämpfe statt, als deren Ergebnis eine feindliche Maschine zum Absturz 
gebracht wurde. Einer unserer Flieger kämpfte gegen fünf feindliche Flugzeuge während einer 
einzigen Fahrt.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.