Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

122 Die Ereignisse an der Westfront im dritten Kriegshalbjahr 
Der englische Oberbefehlshaber sagt in seinem Bericht vom 15. Oktober über unseren 
Angriff südwestlich von Loos am 8. Oktober 1915 (vgl. S. 42), daß nach zuverlässigen Schätzungen 
8000 bis 9000 gefallene Deutsche vor der englisch-französischen Stellung gelegen hätten. Diese Be 
hauptung ist freie Er fi nd u n g. Unser Gesamtverlust an Gefallenen, Vermißten und ihrer Verwundung 
Erlegenen betrug 763 Mann. (Vgl. auch die französische Meldung vom 11. Oktober, S. 44.) 
22. November 1915. 
Keine wesentlichen Ereignisse. Die feindliche Artillerie zeigte lebhafte Tätigkeit in der Cham 
pagne, zwischen Maas und Mosel und östlich von Luneville. 
23. November. 
Auf verschiedenen Stellen der Front hielt, durch das klare Wetter begünstigt, die lebhafte Feuer 
tätigkeit an. Im Priesterwald blieben zwei feindliche Sprengungen erfolglos. Ein französischer 
Doppeldecker stürzte bei Aure (in der Champagne) nach Luftkampf ab. 
Meldung des Feldmarschalls Sir John French: Unsere Artillerie hat während der 
letzten vier Tage viele Teile der feindlichen Linie sehr wirksam beschossen. Die Artillerie des Feindes 
ist nördlich von Loos, östlich von Armentiöres und Ipern in Aktion getreten. Ein deutsches 
Flugzeug landete am 19. November innerhalb unserer Linien. Der Lenker und der Beobachter wurden 
gefangen genommen. Das Flugzeug war unbeschädigt. 
Die deutsche Mitteilung vom 21. November über unsere Front (vgl. S. 120) ist ganz un 
richtig. Von deutscher Seite wurde behauptet, daß die Deutschen in unserer Stellung an der Bahn 
linie von Ipern nach Zonnebeke eine große Mine sprengen ließen. Die Mine sprang ein gut Ende 
vor unserem Laufgraben und richtete weder Schaden an, noch verursachte sie Verluste an Menschen 
leben. Wir haben seitdem das Gelände zu beiden Seiten des durch die Explosion entstandenen 
Kraters besetzt. Der Feind unternahm am 18. und 20. November Luftangriffe auf Popering he. 
Bei dem ersten wurden zwei Soldaten verwundet und vier Kühe getötet; beim zweiten wurden acht 
Mann durch eine Bombe getroffen. Die übrigen Bomben richteten keinen Schaden an. 
Was die Behauptung des Feindes betrifft, daß meine Schätzung seiner Verluste an Toten am 
8. Oktober zu hoch ist, so versucht er offenbar, Tatsachen zu verdrehen, indem er bloß von einem 
Teil des Schlachtfeldes spricht, während mein Bericht sich auf den ganzen Angriff bezog. Der Feind 
unternahm nämlich am 8. Oktober nicht nur südwestlich, sondern auch südöstlich und nordöstlich von 
Loos Angriffe. Alle näheren, unterdessen eingelaufenen Berichte bestätigen meine ursprüngliche Schätzung. 
24. November. 
Keine wesentlichen Ereignisse. 
Der englische Oberbefehlshaber hat versucht, die amtliche deutsche Richtigstellung, daß 
alle bei den Kämpfen um Loos am 8. Oktober 1916 beteiligten deutschen Truppen nicht, wie von 
englischer Seite behauptet, 7000 bis 8000, sondern 763 Mann verloren haben, anzuzweifeln. Wir 
haben auf ein solches Unterfangen nichts zu erwidern. 
25. November. 
Es hat sich nichts von Bedeutung ereignet. 
26. November. 
An vielen Stellen der Front Artilleriekampf. Sonst nichts Wesentliches. 
27. November. 
Auf dem westlichen Kriegsschauplatz keine wesentlichen Ereignisse. 
Aus der französischen Abendmeldung: Es bestätigt sich, daß der gestern im Abschnitte 
der Hochöfen von Bethineourt mit erstickenden Gasen unternommene Angriffsversuch für den 
Feind ein vollständiger Mißerfolg war. Es wurden drei aufeinander folgende Ladungen von Gas 
abgegeben, denen eine heftige Beschießung unserer Schützengräben folgte. Das Sprengfeuer unserer 
Artillerie verhinderte die deutschen Angreifer, aus ihren Gräben hervorzubrechen. 
28. November 1915. 
Nach erfolgter Sprengung in Gegend von Neuville (zwischen Arras und Lens) besetzten unsere 
Truppen einen Sprengtrichter und machten einige Gefangene. 
An verschiedenen Stellen der Front fanden Handgranaten- und Wurfminenkämpfe statt. In der 
Champagne und in den Ar gönnen zeigte die feindliche Artillerie lebhafte Tätigkeit. 
Aus der französischen Nachmittagsmeldung: Nördlich des Labyrinthes warf der 
Feind, nachdem er Minen vor einem unserer Werke zur Explosion gebracht hatte, eine Kompanie
	        
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