Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

120 Die Ereignisse an der Westfront im dritten Kriegshalbjahr 
15. November 1915. 
Nordöstlich von Ecurie wurde ein vorspringender französischer Graben von 300 Meter Breite 
nach heftigem Kampf genommen und mit unserer Stellung verbunden. Auf der übrigen Front keine 
Ereignisse von Bedeutung. 
Aus der französischen Nachmittagsmeldung: Im Artois, beim Labyrinth, setzten 
sich das Gewehrfeuer und die Handgranatenkämpfe ohne Unterbrechung während der Nacht fort. 
Es bestätigt sich, daß die Verluste des Feindes im Kampfe am 14. November sehr hoch waren. 
Aus der französischen Abendmeldung: Im Artois dauerte der Artilleriekampf ohne 
neue Jnfanteriegefechte an. Nach den Kämpfen vom 14. November im Labyrinth zählten wir 
vor unsern Schützengräben 219 feindliche Leichen. 
16. November. 
Drei Versuche der Franzosen, uns den am 14. November nordwestlich von Ecurie genommenen 
Graben wieder zu entreißen, scheiterten. Auf der übrigen Front außer Artillerie- und Minenkämpfen 
an verschiedenen Stellen nichts Wesentliches. 
Die vielfache Beschießung von Lens durch die feindliche Artillerie hat in dem Zeitraum vom 
23. Oktober bis 12. November 1915 33 Tote und 55 Verwundete an Opfern unter den Einwohnern 
gefordert. Militärischer Schaden ist nicht entstanden. 
17. November. 
Abgesehen von Artillerie- und Minenkämpfen an einzelnen Stellen der Front ist nichts von Be 
deutung zu berichten. 
18. November. 
Die Engländer versuchten gestern früh einen Handstreich gegen unsere Stellung an der Straße 
Messines —Armentiöres; sie wurden abgewiesen. 
In den Ar gönnen wurde die Absicht einer französischen Sprengung erkannt und der bedrohte 
Graben rechtzeitig geräumt. 
Aus der französischen Abendmeldung: Oestlich der Argonnen brachte die Arbeit 
unserer Mineure weiter sehr gute Ergebnisse in der Gegend von Vauquois und des Waldes von 
Malancourt. Ein feindliches Werk wurde durch eine unserer Minen zerstört; eine Gegenmine 
vernichtete die unterirdischen Anlagen, in denen sich die Deutschen in voller Arbeit befanden. 
19. November. 
Artillerie- und Minenkämpfe in und bei den Argonnen, sowie in den Vogesen. 
Ein deutsches Flugzeuggeschwader griff englische Truppenlager westlich von Poperinghe an. 
Aus der französischen Nachmittagsmedung: Acht feindliche Flugzeuge haben gesternLuneville 
zu überfliegen versucht. Als sie verfolgt wurden, kehrten fünf von ihnen um, die anderen warfen Bomben 
über der Stadt ab, durch die drei Personen verletzt wurden. Der Sachschaden ist wenig bedeutend. 
Meldung des Feldmarschalls Sir John French: Die deutsche Artillerie beschoß tätig 
die Gegend östlich und nordöstlich von Dpern. In der Nacht vom 16. auf den 17. November 
drang eine englische Abteilung in einen vorgeschobenen deutschen Schützengraben ein und tötete etwa 
30 Deutsche. Sie kehrte unter Mitnahme von zwölf Gefangenen in die englischen Gräben zurück. 
Die Abteilung hatte nur einen Toten und einen Verwundeten. 
Ein Flieger holte ein feindliches Flugzeug in den deutschen Linien herunter. Er ging bis auf 
500 Fuß herab und beschoß aus einem Maschinengewehr die Flieger, die sich querfeldein flüchteten. 
Der Apparat wurde in Brand gesteckt. 
20. November. 
Feindliche Monitore, die West ende beschossen, zogen sich vor dem Feuer unserer Küstenbatterien 
wieder zurück. An der Front stellenweise lebhafte Artillerie-, Minen- und Handgranatenkämpfe. 
21. November 1915. 
An der Bahn Dpern — Zonnebeke gelang eine größere Sprengung unserer Truppen in der 
feindlichen Stellung. Französische Sprengungen südöstlich von Souchez und bei Co mb res hatten 
keinen Erfolg. Bei Souchez kamen wir den Franzosen in der Besetzung des Sprengtrichters zuvor 
und behaupteten ihn gegen einen Angriffsversuch. 
Auf der übrigen Front an verschiedenen Stellen lebhafte Feuerkämpfe. 
Unsere Flugzeuge warfen auf die Bahnanlagen von Poperinghe und Fürn es eine größere. 
Zahl Bomben ab; es wurden Treffer beobachtet.
	        
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