Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

66 Die Ereignisse an der Westfront im dritten Kriegshalbjahr 
lichen kameradschaftlichen Geiste aufnahm, den er im Verlaufe des Feldzuges stets an 
den Tag gelegt hatte. In Erwägung der Lage vom 28. September morgens beschloß 
General Foch, das neunte französische Korps zur Besetzung des Geländes zu entsenden, 
das wir vom linken Frontflügel an bis und mit Loos behaupteten." 
Marschall French beschreibt sodann die deutschen Gegenangriffe, die ohne Erfolg ge 
blieben seien und schließt nach einer begeisterten Anerkennung der französischen Opera 
tionen in der Champagne (vgl. S. 74 f.) mit den Worten: „Ich habe bereits des eifrigen 
Beistandes gedacht, der mir durch General Foch zuteil wurde. Ich bin außerdem General 
Durbal, dem Kommandierenden der auf meinem rechten Flügel operierenden Armee und 
General Hely-Doissel für ihre wertvolle Hilfeleistung zu großem Dank verpflichtet. 
Auch der Anteil, den die belgischen Truppen an der Aktion hatten, war äußerst wirk 
sam, da sie den Feind, der sich ihren Stellungen gegenüber befand, zu fesseln vermochten." 
Der Bericht der historischen Abteilung des britischen Reichsverteidigungs-Ausschusses 
behandelt in seinem ersten Teil die Schlacht vor Loos. Nach dem Auszug der „Daily 
Mail", konstatiert der Bericht, wie die „Frankfurter Zeitung" (25. V. 16) hervorhebt, 
am Schluß, daß sich die Truppen, die überall in ihre früheren Stellungen zurückgeworfen 
worden seien, zur vollkommenen Zufriedenheit des Oberbefehlshabers gehalten hätten. 
Wenn größere Reserven und eine größere Anfuhr von Munition vorhanden gewesen 
wären, so hätten sich die anfänglichen Erfolge des 5. und 3. Korps sowie des indischen 
Korps zu einem Erfolge ausgestalten lassen. Aber da es sich bei diesen Angriffen nur 
um eine Teilaktion handelte und es nötig war, daß alle an dieser Schlacht beteiligten 
Batterien die nötige Munition erhielten, war es unmöglich, der Artillerie dieses Ab 
schnittes das zur wirksamen Unterstützung des Angriffes unbeschränkte Material zu 
geben. Als die Deutschen nun starke Reserven von Mannschaften und Munition ins 
Treffen führten, war es ihnen möglich, die verlorenen Laufgräben wiederzugewinnen, 
obgleich sie hierbei harte und schwierige Kämpfe und schwere Verluste zu erleiden 
hatten. 
Der Bericht sagt dann von dem Angriff der 8. Division am Eckfort und auf das 
Fort Bridoux: „Der Munitionsvorrat war nicht unbeschränkt und die Ankunst starker 
Verstärkungen, sowie zahlreicher Granatenwerser setzten die Deutschen in die Lage, 
die verlorenen Laufgräben zurückzuerobern. Die zweite Schützenbrigade befand sich am 
Ecksort, aber sie sah ein, daß ihre Stellung dort kaum die Verluste wert sein könnte, die 
sie zu erdulden hätte, zumal mit Munition gespart werden mußte." 
Den Verlust der Kiesgruben vor Hulluch schildert der Bericht folgendermaßen: „Es 
ist nicht genau festgestellt, was sich bezüglich der Fühlung zwischen der 9. und 7. 
Division ereignete. Die Stellungen in den Steinbrüchen (Kiesgruben vor Hulluch) 
schienen genügend gesichert, um zwei Bataillone der 21. Brigade am 25. September 
1915 gegen 11 Uhr abends zurückziehen zu können zur Unterstützung der 7. Division bei 
einem Angriff auf Hulluch. Aber in dem Augenblick, als die Jorkshireleute durch die 
Südstaffordregimenter abgelöst wurden, erschienen starke Abteilungen der Deutschen in den 
Steinbrüchen. Nach einem verwirrten Gefecht in der Dunkelheit wurde die 22. Brigade 
zum Rückzug gezwungen. Zur selben Zeit, in der die Steinbrüche verloren wurden, 
ist die 20. Brigade durch die Deutschen, die von Nordosten kamen, in der Flanke ange 
griffen worden, so daß ihr nichts anderes übrig blieb, als zu ihren Kanonenlaufgräben 
zurückzugehen. Weiter nördlich war die 73. Brigade einer schweren Prüfung ausgesetzt und 
hatte ihre erste Feuertaufe unter einer heftigen Beschießung mit Granaten durchzumachen. Auch 
fehlte es ihr an Wasser und Nahrung. Aber es gelang ihr zunächst, das Gelände rund um 
Graben 18 zu halten und mehrere Gegenangriffe abzuschlagen. Allmählich jedoch wurde die 
gesamte Brigade zurückgeworfen, und gegen 1 Uhr nachmittags am 27. September ging der
	        
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