Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

Die Kämpfe an der Westfront während der großen englisch-französischen Herbstoffensive 31 
ernstlich die feindlichen Werke . .. Heftiges gegenseitiges Bombardement in den Gegenden von Roy e 
und Quenneviöre. In der Champagne schleuderte der Feind noch Granaten mit erstickenden 
Gasen auf unsere Stellungen nördlich von St. Hilaire, Souain, Perthes und Beausäjour. 
Unsere Artillerie antwortete mit einem energischen und wirkungsvollen Bombardement der deutschen 
Schützengräben, kleinen Forts und Kantonnements. In den Ar gönnen Beschießung der feindlichen 
Linien an vielen Stellen, wo wir Arbeiter zerstreuten, die versuchten, die durch unser Feuer verur 
sachten Breschen zu reparieren. Bomben- und Granatenkämpfe bei Vauquois. In Lothringen 
versuchte der Feind zwei Angriffe, den einen gegen Horchposten westlich Manhouä, den andern 
gegen unsere Schützengräben nördlich von Bur es; beide wurden von einer heftigen Kanonade 
unter Anwendung von tränenerzeugenden Granaten unterstützt. Sie wurden von unserem Artillerie- 
und Jnfanteriefeuer vollständig zurückgeschlagen. Einige Gewehr- und Petardennahkämpfe auf den 
Höhen des Lingekopfes. 
25. September 1915. 
Auf der ganzen Front vom Meere bis in die Vogesen nahm das feindliche Feuer an Stärke zu 
und steigerte sich östlich von Ipern zwischen dem Kanal von La Bassäe und Arras, sowie in 
der Champagne von Pros ne s bis zu den Argon nen zu äußerster Heftigkeit. Die nach der 
zum Teil 50ständigen stärksten Feuervorbereitung erwarteten Angriffe haben begonnen. Zwischen 
den Bahnen von Ipern nach Roulers und nach Co min es stießen die Engländer heute früh 
vor. Ihr Angriff ist auf dem Nordflügel erst nach Nahkampf vor und in unserer Stellung bereits 
abgeschlagen. Ferner griffen sie nordöstlich und südöstlich von Armentiöres und nördlich des 
Kanals von La Bassäe an. Sie versuchten dabei die Benutzung von Gasen und Stickbomben. 
Am 23. September abends drangen, wie nachträglich bekannt geworden ist, die Franzosen in unsere 
zerschossenen Gräben bei Souchez ein. Sie wurden sofort wieder hinausgeworfen. Gestern wurden 
sie abermals bei Souchez und beiderseits von Neuville zurückgeschlagen. 
In der Champagne von Pro sn es bis zu den Ar gönnen erfolgten französische Angriffe, die 
in den meisten Fällen abgewiesen wurden. Zum Teil wurden sie bereits durch unsere starke Artillerie 
zum Scheitern gebracht, zum Teil brachen sie erst wenige Schritte vor unseren Hindernissen im Feuer 
unserer Infanterie und Maschinengewehre zusammen. Die zurückflutenden feindlichen Massen erlitten 
im heftigsten Artillerie- und Maschinengewehrfeuer sehr erhebliche Verluste. An einzelnen Punkten 
der Front ist der Nahkampf noch im Gange. Ein schwacher französischer Vorstoß auf Bezange-la- 
Grande (nördlich von Lunäville) hatte keinen Erfolg. 
Aus der französischen Nachmittagsmeldung: Im Artois setzte unsere Artillerie ihre 
wirksame Aktion gegen die feindlichen Linien fort. Südlich der Somme bombardierten die Deutschen unsere 
Schützengräben und Sappen in der Umgebung von Andechy, Dancourt und Tilloloy. Unsere 
Batterien antworteten energisch und ergriffen an vielen Stellen die Feuerinitiative. Gegenseitige 
ununterbrochene und lebhafte Kanonade nördlich der Aisne und an den Ufern des Aisne-Marne- 
Kanals. In der Champagne antwortete der Feind auf das heftige Bombardement seiner Schützen 
gräben und Werke mit Granaten mit erstickenden Gasen auf die Gegend von Aub örive und St. Hilaire. 
Dieses Feuer führte zu keinem Ergebnis. Gleichbleibende gegenseitige Artillerie-Tätigkeit in den 
Argonnen, besonders im Abschnitt Court-de-Chose. Eines unserer Luftgeschwader warf gestern 
auf den Bahnhof von Metz etwa 40 Granaten. 
Französische Abendmeldung: An der belgischen Küste wirkten unsere Batterien bei 
der Beschießung von West ende und Middelkerke durch die englische Flotte mit. Die englischen 
Truppen griffen mit Erfolg die feindlichen Stellungen westlich von Loos und Hulluch an. Unsere 
Truppen, die im Verband mit der englischen Armee operierten, unternahmen nördlich von Arras 
einen energischen Angriff, der ihnen gestattete, an mehreren Punkten der feindlichen Linien Fuß 
zu fassen. Zwischen Somme und Aisne Kämpfe mit Minen- und Bombenwürfen. Im Abschnitt 
von Canny-sur-Matz brachte unsere Artillerie ein Munitionsdepot in einem befestigten Hause von 
Beuvraignes zur Explosion. In der Champagne sind nach einer neuen sehr heftigen Beschießung 
der Schützengräben, Unterstände, Blockhäuser und Batterien des Feindes unsere Jnfanterietruppen 
zum Sturme auf die deutschen Linien zwischen Suippe und Aisne vorgegangen. Die ersten 
Stellungen des Gegners wurden fast auf der gesamten Angriffsfront besetzt. Unser Vordringen wird 
fortgesetzt. Artilleriekampf in der Woevre, in Lothringen und in den Vogesen, in der 
Umgebung von Chapelotte und vom Schratzmännle.
	        
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