Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

Die Kämpfe an der Westfront während der großen englisch-französischen Herbstoffensive 29 
zu sich. Er ist unverletzt. Ein Steinsplitter hat seinen Helm stark eingebeult und ihn 
vorübergehend betäubt. Kaum aus den Beinen, veranlaßte er die erneute Besetzung der 
Grabenstelle, auf die das feindliche Artilleriefeuer allmählich nachläßt. Ab und zu 
kommt noch eine Granate angeheult. Alles ist zur Abwehr eines feindlichen Gegen 
stoßes bereit. Die Franzosen bleiben aber ruhig, und so kann das genommene Graben 
stück in unsere Linie völlig einbezogen und verstärkt werden. Das Schußfeld ist jetzt 
bedeutend besser. Ein in den Sappenkops eingebautes Maschinengewehr bestreicht 
die feindliche Sappe, in der es für einige Zeit wohl ruhig bleiben wird. Auch mit 
Handgranaten werden uns die Franzosen an dieser Stelle nicht so bald wieder be 
lästigen. Einige Schwerverwundete hat der 10. Kompanie das Unternehmen gekostet. 
Der Zweck ist aber voll erreicht, dank der Umsicht und Tatkraft des Oberleutnants 
Gruchot, des Vizeseldwebels Gadegast und der Todesverachtung einiger beherzter Leute. 
Die Kämpfe an der Westfront während der 
großen englisch-stanzöstschen Herbstoffenstve 
Vom 20. September bis 5. November 191? 
ChronologischeUeberstcht nach den Meldungen der deutschen Obersten Heeresleitung 
Alle wichtigeren amtlichen französischen und englischen Meldungen sind beigegeben; 
die amtlichen belgischen Meldungen enthalten keine nötigen Ergänzungen und konnten 
deshalb weggelassen werden. 
20. September 1915. 
Aus der französischen Nachmittagsmeldung: Während der Nacht bombardierte unsere 
Artillerie im Artois heftig die feindlichen Werke und störte ihre Verproviantierung. Die deutschen 
Batterien zeigten sich besonders tätig in der Gegend der Vorstädte von Arras und auf der Grinchon- 
front, wo die Kanonade von heftigem Gewehr- und Maschinengewehrfeuer begleitet war. Das Feuer 
des Feindes war ebenfalls in der Gegend von Foucaucourt, Herleville und Brassy-le- 
Val ziemlich heftig und rief eine energische Erwiderung unserseits hervor. Vor Fontenoy entfalteten 
die Deutschen mehrere Male Infanteriefeuer, aber sie gingen nicht aus ihren Schützengräben heraus. 
Bombenkampf, Gewehrfeuer und Kanonade in der Gegend von Berry-au-Bac. Am Aisne- 
Marne-Kanal bemächtigten wir uns eines deutschen Horchpostens, östlich von Sapigneul. In der 
Champagne antwortete unsere Artillerie auf das Bombardement unserer Stellungen nördlich des 
Lagers von Chalons und hielt das Feuer der schweren deutschen Artillerie auf. Nördlich von 
Perthes explodierte ein Munitionsdepot in den feindlichen Linien. Zwischen der Ais ne und den 
Argonnen wurde die Tätigkeit der feindlichen Artillerie die ganze Nacht hindurch fortgesetzt. Sie 
wurde energisch bekämpft. In Lothringen setzten unsere Batterien ihr Zerstörungsfeuer gegen 
die feindlichen Werke fort und nahmen die Zufuhrstraßen unter Feuer. 
21. September 1915. 
Im Abschnitt Souchez—Arras unterhielt die französische Artillerie fast ununterbrochen starkes 
Feuer; in der Gegend von Neuville kam es zu Handgranatenkämpfen. 
Das gestern in Trümmer geschossene Schleusenhaus von Sapigneul (am Aisne-Marne-Kanal, 
nordwestlich von Reims) wurde nachts nach Sprengung der Ueberreste planmäßig und ohne Be 
rührung mit dem Feinde von uns geräumt. 
Westlich von Perthes (in der Champagne) und in den Argonnen wurden mit Erfolg Minen 
in der feindlichen Stellung gesprengt. 
Mehrere Handgranatenangriffe am Hartmannsweilerkopf wurden abgeschlagen. 
Aus der französischen Nachmittagsmeldung: Immer lebhaftes gegenseitiges Borm 
bardement nördlich von Arras, östlich von Noulette und bei Loretto. Im Abschnitt von Neuville 
richteten unsere Batterien ein sehr heftiges, wirksames Feuer gegen die feindlichen Positionen östlich 
der Straße von Be thu ne vor Beuvraignes . . .
	        
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