Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

266 Der Seekrieg von Mitte Mai bis August 1915 
Nach holländischen Meldungen soll „II 14" von fünf bewaffneten englischen 
Fifchdampsern in den Grund gebohrt worden sein. Das deutsche Unterseeboot sah 
sich ostsüdöstlich der Tyne-Mündung zunächst nur einem Fischdampfer gegenüber, der sich 
aber bald als mit einer 7,5-Zentimeter-Kanone bewaffnet sowie mit zwei englischen 
Marinematrosen bemannt entpuppte und durch Pfeifenfignale vier ähnlich bewaffnete 
Fischerboote herbeirief. 
20. Juni 1915. 
Das französische Torpedoboot „331" stieß, nach französischen Meldungen, mit 
dem Dampfer „Arteya" zusammen und ging unter, obwohl das Torpedoboot „337" dem 
angerammten Boot sofort zu Hilfe kam. Sechs Mann ertranken. 
21. Juni. 
Meldung des deutschen Admiralstabs: Am 20. Juni griff eines unserer 
Unterseeboote etwa 100 Seemeilen östlich vom Firth os Forth einen englischen Panzer 
kreuzer anscheinend von der „Minotaur"-KIasse an. Der Torpedo traf, seine Wirkung 
konnte aber von dem Unterseeboot nicht mehr beobachtet werden. 
Meldung der britischen Admiralität: Das Kriegsschiff „Roxburgh" wurde 
am 20. Juni in der Nordsee von einem Torpedo getroffen, ohne daß ernstlicher Schaden 
angerichtet wurde. Das Schiff war imstande, unter eigenem Dampf die Fahrt fort 
zusetzen, Verluste sind nicht zu beklagen. 
1. Juli. 
Englische amtliche Meldung: Der Zerstörer „Lighting" wurde am 30. Juni 
abends durch eine Mine oder ein Torpedo beschädigt. 
Ende Juli 1915. 
Wie der „Frankfurter Zeitung" aus Gent von zuverlässiger Seite berichtet wurde, 
wird das französische Unterseeboot „Joule" seit dem 28. April 1915 vermißt. 
Deutsche Flugzeuge und Luftschiffe über der Nordsee und England 
17. Mai 1915. 
Meldung der deutschen obersten Heeresleitung: Unsere Luftschiffe machten 
erfolgreiche Angriffe auf die Kriegshäfen Dover und Calais. 
Meldung der britischen Admiralität: Der Zeppelin, der heute morgen früh 
Ramsgate angriff, wurde von Flugzeugen aus Eastchurch und Westgate bis zum Leucht 
schiff von West-Hinder verfolgt. Als er über Nieuport anlangte, wurde er von acht 
Marinefliegern aus Dünkirchen angegriffen. Dreien der Flugzeuge gelang es, aus naher 
Entfernung zu feuern. Fliegerkommandant Bigsworth warf vier Bomben, als er 200 Fuß 
über dem Luftschiff war. Eine große Rauchwolke wurde beobachtet, die einer der Ab 
teilungen entströmte. Der Zeppelin stieg dann aus eine Höhe von 11000 Fuß mit dem 
Hinterteil nach unten. Man glaubt, daß er ernsthast beschädigt worden sei. Alle unsere 
Maschinen waren vom Zeppelin aus heftigem Feuer ausgesetzt; wir hatten keine Verluste. 
27. Mai. 
Meldung der deutschen obersten Heeresleitung: Ein Luftangriff wurde 
mit Erfolg auf die Befestigungen von Southend an der unteren Themse gemacht. 
Meldung der britischen Admiralität: Bei dem Zeppelinangriff auf Southend 
wurden zwei Frauen getötet und ein Kind schwer verletzt. Der Schaden ist sehr gering. 
Land- und Wasserflugzeuge setzten dem Zeppelin nach, der in östlicher Richtung verschwand. 
1. Juni 1915. 
Meldung der deutschen obersten Heeresleitung: Als Antwort auf die 
Bewerfung der offenen Stadt Ludwigshasen (vgl. VII, S. 243 f.), belegten wir heute 
nacht die Werften und die Docks von London ausgiebig mit Bomben.
	        
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