Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

Die große Offensive südöstlich der oberen Weichsel bis zum Fall von Warschau 133 
fort. Die unmittelbar westlich des Wieprz vorgehende Stoßgruppe warf den Feind aus 
mehreren Linien, nahm nachmittags Lubartow und drang gegen den Norden bis zum 
Flußknie vor. Der geworfene Gegner flüchtete in Auflösung über den Wieprz. Auch 
südlich und südwestlich Miechow errangen unsere Truppen einen vollen Erfolg. Der 
Feind war hier, um unseren Angriff zu parieren, zum Gegenstoß übergegangen, der bis 
zum Handgemenge führte, wurde aber in Front und Flanke gefaßt und über den Wieprz 
zurückgetriebeu. Die Zahl der bei Lubartow und Miechow eingebrachten Gefangenen 
betrug bis gestern abend 23 Offiziere und 6000 Mann. Die Beute belief sich auf zwei 
Geschütze, elf Maschinengewehre und zwei Munitionswagen. Bedroht durch unsere von 
Süden her siegreich gegen den unteren Wieprz folgenden Truppen haben heute früh auch 
die noch im Weichselgelände nordwestlich Jwangorod verbliebenen russischen Korps 
den Rückzug gegen Nordost angetreten. Oesterreichisch.ungarische und deutsche Truppen 
verfolgen. Zwischen Wieprz und Bug wird weiter gekämpft. In Ostgalizien ist 
die Lage unverändert. 
9. August 1915. 
Deutsche Meldung: Der linke Flügel der Heeresgruppe des Generalseldmarschalls 
v. Mackensen drängte die Russen über den Wieprz zurück. Mitte und rechter Flügel 
nähern sich der Linie Ostrom — Gansk —Uchrusk (am Bug). 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Das linke Wieprzuser und das 
rechte Weichselufer bei Jwangorod ist vom Gegner gesäubert. Unsere Truppen 
setzten über den Wieprz gegen Nordosten und Norden. Die Gefechtsfelder von Lubar 
tow und Miechow wiesen alle Spuren einer eiligen Flucht des Feindes auf. Die 
Zahl der von der Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand gemachten Gefangenen erhöhte 
sich auf 8000. Zwischen Wieprz und Bug wird weitergekämpft. Am Dnjestr aufwärts 
Uszieczko warfen unsere Truppen die Russen an mehreren Punkten, wobei über 1600 
Mann gefangen und fünf Maschinengewehre erbeutet wurden. 
10. August. 
Deutsche Meldung: Aus der Front von Ostrom bis zum Bug wurden die 
feindlichen Nachhuten auf ihre Hauptkräfte zurückgeworfen. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Die Verfolgung des aus dem Weichsel 
lande weichenden Gegners dauert an. Die Truppen des Generals Koeveß haben den 
Raum südöstlich Zelechow gewonnen. Ihnen schlossen sich die über den unteren 
Wieprz vorgerückten Teile der Armee des Erzherzog Josef Ferdinand an. Auch das 
Wieprzknie bei Ko ck ist an mehreren Stellen überschritten. Weiter östlich in der Front 
bis zum Bug nahmen unsere Verbündeten eine Reihe von feindlichen Nachhutstellungen. 
Am Bug und an der Zlota-Lipa ist die Lage unverändert. 
Bei Czernelica aus dem Süduser des Dnjestr bemächtigten sich innerösterreichische 
und küstenländische Heeres- und Landwehrregimenter einer brückenkopfartigen Stellung, 
welche die Russen bisher hartnäckig zu behaupten wußten. Der Feind flüchtete über den 
Fluß und ließ 22 Offiziere und 2800 Mann als Gefangene, sowie sechs Maschinen 
gewehre, viel Fuhrwerk und zahlreiches Kriegsmaterial in unserer Hand. 
Aus der russischen Meldung: In der Richtung von Lublin—Lukow, auf 
dem rechten User des Wieprz, hat der Feind in der Nacht des 9. August eine Offensive 
unternommen, die wir trotz ihrer Hartnäckigkeit aufgehalten haben. Auf den Straßen 
nach Wlodawa haben wir mit Erfolg einen Angriff des Feindes, der von erstickenden 
Gasen Gebrauch machte, zurückgewiesen. 
11. August 1915. 
Deutsche Meldung. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von 
Mackensen: Die verbündeten Truppen sind im Angriff gegen feindliche Stellungen
	        
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