Volltext: Der Völkerkrieg Band 6 (6 / 1916)

132 Die Ereignisse an der Ostfront nach der Wiedereroberung von Przemysl 
Rückzug gegen Norden fort. Zwischen Wladimir-Wolynski und Sokal zer 
sprengten unsere Truppen ein Kosakenregiment. Südwestlich Wladimir-Wolynski sind 
große Brände sichtbar. In Ostgalizien nichts Neues. 
Aus der russischen Meldung: Zwischen Weichsel und Bug dauern die 
Kämpfe fort. Auf dem rechten Ufer des Wieprz, in der Nähe des Dratow-Sees, 
nordöstlich des Dorfes Lenczna und auf der Straße Cholm —Wlodawa in der 
Richtung von Gora-Lyssaja machte der Feind am 3. August mit bedeutenden Kräften 
einen Versuch, unsere Front zu durchbrechen. Der Kampf erreichte eine fast nie da 
gewesene Erbitterung. Die 42. Infanteriedivision, unterstützt durch das 19. Regiment 
von Kostroma und die 18. und 70. Division zeichneten sich besonders aus. Im Laufe 
des ganzen Tages fiel ein Hagel von feindlichen Geschossen in unsere Schützengräben. 
Unsere Einheiten hielten sich jedoch fest. Sie deckten sich in den Trichtern, um den Ge 
schossen des Gegners zu entgehen, und wiesen hartnäckig den Vorstoß großer feindlicher 
Streitkräfte zurück. Hierauf ergriffen sie bei Einbrechen der Nacht eine kräftige Offensive 
und warfen die deutschen Massen nieder, welche sich in Unordnung zurückzogen. In der 
Richtung Cholm unternehmen unsere Truppen Gegenangriffe. 
5. August 1915. 
Deutsche Meldung: Zwischen oberer Weichsel und Bug wird die Verfol 
gung fortgesetzt. Oestlich des Bug rückte deutsche Kavallerie in Wladimir-Wolynski ein 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Zwischen Weichsel und Bug 
dringen die beiden Verbündeten unter Berfolgungskämpsen gegen Norden vor. Oester 
reichisch-ungarische Reiterei hat Ustilug, die deutsche Wladimir-Wolynski erreicht. 
Sonst blieb die Lage unverändert. 
Aus der russischen Meldung: Zwischen Weichsel und Bug haben unsere 
Truppen spät am Abend des 3. August die Deutschen mit ungeheuren Verlusten für den 
Feind zurückgeworfen. Aus zahlreichen Punkten der Front haben örtliche Erfolge, die 
durch eine kurze Verfolgung vollendet wurden, unsern Truppen ermöglicht, in der gleichen 
Nacht ohne Behinderung eine neue, vorteilhaftere Front auf dem rechten Ufer 
des Bug sowie in der Richtung von Wladimir-Wolynski—Kowel zu besetzen. 
6. August. 
Deutsche Meldung: Die Armeen des Generalfeldmarschalls v. Mackensen setzten 
die Versolgungskämpfe fort. Nordöstlich von Nowo-Alexandria wurde der Gegner 
von österreichisch-ungarischen Truppen, bei Sawin nördlich von Cholm, von den deutschen 
aus seinen Stellungen geworfen. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Zwischen Weichsel und Bug dauern 
die Verfolgungskämpfe an. In Ostgalizien ist die Lage unverändert. 
7. August. 
Deutsche Meldung: Zwischen Weichsel und Bug haben deutsche Truppen 
bei Ruskowols (acht Kilometer südöstlich von Lubartow) die feindlichen Stellungen 
gestürmt und nördlich von Lenczna den Austritt aus den Seenengen erzwungen. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Zwischen Weichsel und Bug wird 
weiter gekämpft. Oesterreichisch-ungarische Truppen drangen südlich von Lubartow, 
deutsche nordwestlich und nordöstlich Lenczna in die feindlichen Linien ein. 
8. August 1915. 
Deutsche Meldung: Zwischen Weichsel und Bug hat der linke Flügel der 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen den Feind nach Norden gegen den 
Wieprzfluß geworfen. Der rechte Flügel steht noch im Kamps. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Die Armee des Erzherzogs Joses 
Ferdinand setzte gestern im Raume zwischen Weichsel und Wieprz den Angriff
	        
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