Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

Belgien während des zweiten 
Kriegshalbjahres 
Von Mitte Januar bis Anfang August 1915 
Fortsetzung von Band III, S eiten 225 bis 240. 
Von König Albert und der belgischen Regierung 
Personalien 
26. Februar 1915. 
Der belgische Ministerpräsident, de Broqueville, hat nach Mitteilungen der „Bel- 
gique" das Portefeuille des Kriegsministeriums abgegeben und dafür das Ministerium 
des Aeußern übernommen. An seine Stelle als Kriegsminister tritt General Michel. 
5. März. 
Der Generalgouverneur des belgischen Kongostaates, Fuchs, ist abberufen und durch 
Herrn Henry ersetzt worden. 
27. Juli. 
Der belgische Minister des Aeußern, Davignon, muß aus Gesundheitsrücksichten 
einen längeren Urlaub antreten. Der ehemalige belgische Gesandte in Berlin, Baron 
Beyens, wurde mit der interimistischen Führung der Geschäfte des Ministeriums des 
Auswärtigen beauftragt. 
31. Juli 1915. 
Baron Guillaume, der belgische Gesandte in Paris, bot wegen der Enthüllungen der 
„Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" aus den Geheimarchiven des belgischen Auswär 
tigen Amts seine Demission an, aber PoincarS und Delcasss wirkten auf König Albert 
ein, die Entlassung einem späteren Zeitpunkt vorzubehalten. 
Maßnahmen und Kundgebungen 
9. April 1915. 
Die belgischen Minister haben zum Geburtstag des Königs Albert an diesen ein 
Glückwunschtelegramm gerichtet, indem sie die Ueberzeugung aussprachen, daß der 
König von der ganzen Nation umjubelt, bald im Triumph an der Spitze seiner sieg 
reichen Heere in die Hauptstadt einziehen werde. 
1. Mai. 
Die belgische Regierung in Havre erhält, wie man erfährt, von Frankreich und England 
einen Monatsbeitrag von 12 Millionen Franken zur Bestreitung ihrer Verwaltungs 
kosten. Trotz des neuen englischen Kredits hat die belgische Regierung, wie bereits am 
1. März so auch für den 1. Mai 1915 keine Staatsgelder für die in Holland weilenden 
belgischen Flüchtlinge, Beamten und Pensionäre zur Verfügung gestellt. 
5. Mai 1915. 
Auf deutsche Meldungen über die Erfolglosigkeit der Reisen des belgischen Minister 
präsidenten de Broqueville nach London, erwidert die belgische Regierung halb 
amtlich u. a.: „Jedesmal, wenn sich de Broqueville nach London begeben hat, konnte er sich 
zu dem herzlichen vorbehaltlosen Empfang durch die englischen Behörden beglückwünschen, 
nicht weniger als zu den praktischen Ergebnissen seiner Schritte. Die Kredite für die 
etwa 300 000 belgischen Flüchtlinge in Frankreich wurden niemals in England gefordert, 
da die französische Regierung seit der Ankunft der Flüchtlinge selbst und freiwillig ihnen 
die nötigen Unterstützungen an Geld zukommen zu lassen bereit war. Was die Frage 
Bölk-rlri-g. VII. 17
	        
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