Volltext: Der Völkerkrieg Band 5 (5 / 1916)

128 Die Ereignisse an der Ostfront nach der Wiedereroberung von Przemysl 
24. Juli 1915. 
Deutsche Meldung: Zwischen Weichsel und Bug dauert der Kampf hart 
näckig an. In der Gegend von Sokal wurden russische Angriffe gegen die Brücken- 
kopfstellung abgewiesen. Ein thüringisches Regiment zeichnete sich dabei besonders aus. 
Den deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen des Generalobersten v. Woyrsch 
und der Armeen des Generalfeldmarschalls v. Mackensen fielen seit dem 14. Juli 1915 
etwa 50000 Gefangene in die Hand. Die genaue Zahl, sowie die Höhe der Material 
beute läßt sich noch nicht übersehen. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Der Feind räumte gestern infolge der 
siegreichen Angriffe, die von der Armee des Erzherzogs Josef Ferdiand in den letzten 
Tagen geführt wurden, zwischen der Weichsel und der Bystrzyca in einer 
Frontbreite von 40 Kilometern seine Stellungen und zog sich 8 bis 10 Kilometer nord 
wärts in eine dort vorbereitete Linie zurück. Seine Versuche, in gleichfalls bereits ein 
gerichteten Zwischenstellungen festen Fuß zu fassen, scheiterten am Nachdrängen unserer 
Korps. Die Zahl der von der Armee des Erzherzogs eingebrachten letzthin gemeldeten 
Gefangenen wuchs aus 15 Offiziere und 11500 Mann an. Nördlich Grubeschow 
drangen deutsche Kräfte in die feindliche Stellung ein. 
Bei Sokal wiederholten sich die vergeblichen Angriffe der Russen gegen unsere Po 
sitionen am östlichen Bugufer. An den anderen Teilen der Front ist die Lage bei 
wechselnder Stärke der Kämpfe unverändert. 
25. Juli. 
Deutsche Meldung: Die Lage bei den deutschen Truppen ist unverändert. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Südlich Krylow wurde ein russischer Ueber- 
gang über den Bug vereitelt. Im übrigen ist die Lage unverändert. 
26. Juli. 
Deutsche Meldung: Nördlich der Linie Wojslawice (südlich von Cholm)— 
Grubeschow (am Bug) haben deutsche Truppen in den Kämpfen der letzten Tage den 
Feind nach Norden weiter zurückgedrängt. Gestern wurden elf Offiziere, 1457 Mann 
gefangen genommen, elf Maschinengewehre erbeutet. Im übrigen ist die Lage bei den 
verbündeten Armeen des Generalfeldmarschalls von Mackensen unverändert. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Südlich Sokal errangen unsere Truppen 
einen für unsere Brückenköpfe am östlichen Buguser wertvollen Stützpunkt, wobei 1100 Ge 
fangene und zwei Maschinengewehre in unsere Hände fielen. Nordwestlich Grubeschow 
gewannen deutsche Kräfte erneut Raum. An den anderen Teilen der Front trat keine 
Aenderung zur Lage ein. 
27. Jnli. 
Deutsche Meldung: Nördlich von Grubeschow warfen wir den Feind aus 
mehreren Ortschaften und nahmen 3941 Russen (darunter 10 Offiziere) gefangen. Im übrigen 
ist die Lage bei den deutschen Truppen des Generalfeldmarschalls v. Mackensen unverändert. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Seit der Erstürmung von Sokal durch unsere 
Truppen wurde südöstlich der Stadt um den Besitz einer Höhe gekämpft, die für die Be 
hauptung der Bugübergänge besonders wichtig ist. Gestern stürmten unsere tapferen 
Regimenter diese Position, wobei wir 20 Offiziere und 3000 Mann gefangen nahmen und 
fünf Maschinengewehre erbeuteten. Die Kämpfe nördlich Grubeschow schreiten erfolg 
reich fort. Sonst ist die Lage im Nordosten unverändert. 
28. Juli 1915. 
Deutsche Meldung: Die Lage bei den deutschen Truppen ist unverändert. 
Oesterreichisch-ungarische Meldung: Der Feind unternahm zwischen Weichsel 
und Bug und bei Sokal eine Reihe heftiger, jedoch erfolgloser Gegenstöße.
	        
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